Würmer

Würmer

Von den im Meere lebenden Würmern ist der Pierer oder Sandwurm, Arenicoia piscatorum, bereits früher erwähnt. Die zwischen Flut- und Ebbelinie am Wattstrande der Inseln aufgeworfenen, dünnen, sehlangenförmig gewundenen Sandschnüre, welche ein kleines Loch im Boden verdecken, rühren von ihm her.

Zu dem von Norderney, Spiekeroog und Neuharrlinger-Siel aus betriebenen Schellfischfang werden jährlich mindestens 12 Millionen Stück verbraucht. Das Ausgraben (Dilven) der Würmer fällt den Fischerfrauen zur Last, oder muss durch eigens dazu gemietete Personen besorgt werden, ebenso das „Eesen“ d. h. das Aufstecken auf die Angel. Für 600 Würmer zu graben und zu eesen wird durchschnittlich 60 bis 70 Pfennig bezahlt, ausserdem gehören den Dilverinnen sämtliche an den Angeln gefangenen Schare (Pleuronectes limanda).


Zwei andere Arten von Röhrenwürmern, deren Gehäuse häufig am Strande gefunden werden, sind der schillernde Goldwurm, Peclinaria belgica, und der Muschelschopfwurm, Terebelia conchyiega. Ersterer baut mittels eines schleimigen Stoffes seine 5 bis 7 cm langen, köcherförmigen, leicht zerbrechlichen Röhren fast nur aus Sandkörnchen, während letzterer seine oft 25 cm langen, etwas häutigen und biegsamen Röhren, die am Ende mit fransenartigen Anhängen versehen sind, auf eine ähnliche Weise aus Sand und Muschelstücken zusammensetzt.

Besondere Erwähnung verdient noch der unter dem Namen Seemaus bekannte Borstenwurm, Aphrodite aculeata, dessen seitliche Borstenbündel in allen Regenbogenfarben erglänzen, während der Rücken mit grauem Filz bedeckt ist. Die Seemaus erscheint nur selten auf dem Strande der nord- und ostfriesischen Inseln; sie bewohnt vielmehr den schlickigen Grund in einer Wassertiefe von 15 bis 20 Faden.