Die Kirche zu Westswine. Mündlich

Früher hatte das Dorf Westswine bei Swinemündc seine eigene Kirche, aber in einem Sommer gab es daselbst eine so gewaltige Masse von großen Mücken, die man dort Schulpüsen nennt, dass sie den Turm, der wohl etwas wacklig sein mochte, umflogen und da ist denn die Kirche auch zu Grunde gegangen.

Andere sagen, die Swinemünder hätten den Westswiner Schulzen zu sich gelockt, hätten ihn trunken gemacht, und ihn dabei eine Schrift unterschreiben lassen, in der er seine Zustimmung gegeben, dass man die Kirche abreißen könne. Das habe man denn auch alsbald getan, die Leute aber, welche daran gearbeitet, seien alle noch in demselben Jahre gestorben. — Die Stelle des Kirchhofs kann man noch heute hinter Frau Massows Hause sehn.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche