Der Drache. Mündlich.

In Malchin erzählte man sonst noch viel vom Drachen und viele hatten ihn gesehen, wie er durch die Luft gezogen, so groß wie ein Wêsbaum, vorn mit einem ordentlichen dicken Kopf und einem langen Schwanz hinten, und bezeichneten auch genau die Häuser, wo er den Leuten etwas zugetragen. Nun war auch einmal einer, der hatte gehört, wie man den Drachen zwingen könne, das was er trage, fallen zu laßen; da ging er hinaus, als der Drache gezogen kam, und zieht sich, mit Respekt zu melden, die Hosen ab. Da hat der Drache seine Last in einen Brunnen fallen laßen, und als er nun hinging, um zu sehen, was es sei, war der Brunnen bis zum Rande mit Erbsen gefüllt. Die hat man dem Vieh als Futter vorgeworfen, es hat sie aber nicht freßen mögen. Nicht so gut ist es einem andern ergangen; der that auch so, hatte sich aber dabei nicht gehörig vorgesehen und war nicht, wie man das thun muß, dabei unter Dach geblieben, da hat ihn der Drache so beschmutzt, daß er den Gestank sein 'Lebtag' nicht hat wieder los werden können.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche