de) Die Fischerei der Schweden

war bereits zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in der Gegend von Gothenburg sehr ansehnlich, und dieser Nahrungszweig, welcher 1621 sehr blühte, förderte den Anbau dieser neu angelegten Stadt. Nach einiger Zeit nahmen aber die Heringe an der schwedischen Küste so ab, dass die ganze Fischerei schon 1679 wieder aufhörte. Seit 1752 fanden die Heringe sich jedoch in großen Schaaren in dieser Gegend wieder ein, und seitdem wird der Fischfang in Gothenburg mit großem Vorteile für das schwedische Reich getrieben. Man rechnet dass jährlich, im Durchschnitt, 100.000 Tonnen ausgeführt werden. Nach öffentlichen Nachrichten, wurden im Jahre 1798 von Gothenburg 180.128 Tonnen gesalzene und 5.412 Tonnen geräucherte Heringe, nebst 34.312 Tonnen Heringstran, ausgeführt. Im Jahre 1799 war die Ausbeute weit geringer. Gothenburg versandte nur 125.378 Tonnen gesalzene, 2.176 Tonnen geräucherte Heringe, nebst 26.192 Ohm Heringstran, ins Ausland, und von der dortigen Niederlage nach inländischen Orten, 39.825 Tonnen Heringe, nebst 555 Ohm Heringstran. Daher entstand die Notwendigkeit, mit der Ausschiffung des Herings und dem Kochen des Trans aufzuhören. Jene ward sogar den 14. Januar 1800 durch ein königl. Verbot auf das schärfste untersagt. Es würde ein, für Schweden nicht zu berechnender, Verlust sein, wenn der Hering fortführe, die schwedischen Küsten nur sparsam zu besuchen, und seinen Zug in andere Gegenden zu nehmen.

Die Fischerei dauert vom Oktober bis zu Ende des Jahrs. Der Fang geschieht an den west-gotischen Küsten, hauptsächlich aber in den Scheren, zwischen Gothenburg und Marstrand: südlicher als Gothenburg, und nördlicher als Ströhmstadt, kommen sie nicht. Die meisten Gebäude, worin die Heringe gesalzen werden, haben Kaufleute mit ansehnlichen Kosten in den Scheren und auf den Klippen aufführen lassen, besonders in den Gegenden, wo die Heringe sich gewöhnlich am meisten aufhalten, um dieselben ganz frisch bekommen zu können. Da, wo 8 bis 10.000 Tonnen gesalzen werden, hat man 35 bis 40 Arbeitsleute, welche sich mit Einsalzen und Packen, und 40 bis 45 Weiber, welche sich mit dem Gohlen der Heringe, und sechs bis zehn Fassbinder, welche sich mit dem Zuschlagen der Tonnen beschäftigen. Die Arbeitsleute für die Salzereien kommen gewöhnlich im Oktober zwanzig Meilen weit her; und da der Fang nur vier bis sechs Wochen dauert, so wird die Arbeit Tag und Nacht betrieben, und mit 40 Salzern und 45 Gohlern können in 24 Stunden 800 bis 1.000 Tonnen eingesalzen werden. Man versichert, dass bei diesem Fange 100 bis 150 Netze und 800 bis 1.000 größere und kleinere Boote gebraucht werden.


Nachdem die, von der Regierung bewilligten, Prämien im Jahre 1765 aufgehört hatten, wurden die beeidigten Herings-Wraker und andere, die dabei Aufsicht hatten, aufgehoben. Seit dieser Zeit hat es jedem freigestanden, seine Ware zu behandeln wie er es für gut findet. Die einzige Aufsicht, die jetzt von der Regierung angeordnet ist, besteht darin, dass die Tonnen gehörig justiert und gebrannt sein müssen, so dass dieselben ihr richtiges Maß von 48 schwedischen Kannen halten; auch ist der Eigentümer verbunden, jede Tonne mit seinem vollen Namen zu bezeichnen. Denjenigen Hering, welcher für die gothenburger Kaufleute gesalzen wird, hält man allgemein für den besten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Natur- und Handelsgeschichte des Herings.