dd) Fischerei der Ostfriesen.

In den Staaten des Königs von Preußen wurde zu Embden eine Compagnie zum Heringsfange errichtet, welche im Jahre 1769 darüber ein königliches Octroi erhielt, nach welchem sie Buysen an die schott- und englischen Küsten ausschickt, und die Heringe nach holländischer Art zubereitet. Seit ihrer Errichtung wurde von der Compagnie gefangen:

1770 mit 06 Buysen 1.812 Tonnen.
1771 mit 10 Buysen 3.359 Tonnen.
1772 mit 10 Buysen 4.091 Tonnen.
1773 mit 10 Buysen 4.943 Tonnen.
1774 mit 10 Buysen 5.433 Tonnen.
1775 mit 12 Buysen 4.260 Tonnen.
1776 mit 14 Buysen 5.446 Tonnen.
1777 mit 16 Buysen 6.455 Tonnen.
1778 mit 18 Buysen 3.622 Tonnen.
1779 mit 22 Buysen 6.612 Tonnen.


Im Jahre 1786 wurden aber schon 45 Buysen ausgerüstet, welche über 200.000 Gulden einbrachten. In den letzten Jahren liefen 44 Buysen mit 616 Mann auf diesen Heringsfang aus. Die von dieser Embdener Compagnie gefangenen und gesalzenen Heringe sind sehr gut.*)

Der übrige preußische Heringsfang ist unbedeutend. Die Heringe sollen sich jedoch in der Ostsee, an den preußischen Küsten, in vorigen Zeiten so häufig eingefunden haben, dass man sie mit bloßen Händen aus dem Wasser nehmen konnte**): aber sie sollen sich im Jahre 1313 von der preußischen Küste entfernt, und von da nachher nach Schonen und endlich aus der Ostsee weggezogen haben. Gut, dass sie sich in den neuesten Zeiten wieder hier eingefunden haben.

*). Kurze Beschreibung der Embdner Compagnie zum Heringsfang auf holländischen Fuß. Ferner, Königsberger Fragmente und Anzeigen, vom Jahr 1769

**) HARTKNOCHS Alt- und Neu-Preußen, S. 20.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Natur- und Handelsgeschichte des Herings.