4. Die Biographen des heil. Otto Bischofs von Bamberg (1139—1163.)

Unter den Lebensbeschreibungen des heil. Otto, der von 1124 — 1128 zwei Mal das Apostel- und Bekehrungsamt unter den Pommerschen Slawen verwaltete, zeichnet sich die sogen. Biographie von Heiligenkreuz durch ihr Altertum aus, da sie bald nach dem Tode des Bischofs Otto zwischen 1139 und 1163 von einem seiner Schicksale sehr gut kundigen Manne, wahrscheinlich von dem Bamberger Scholastikus Herbord verfasst ist. In dieser Biographie geschieht der Stadt Julin, wo der Bischof Otto sich einige Mal und längere Zeit aufhielt, mehrere Male Erwähnung, weshalb wir hier nur die in geographischer Hinsicht wichtigste Stelle anführen: Tertia (vorher waren sie in Pyric und Kamin gewesen) deinde Julin civitas fuit. Haec a Julio Caesare, qui eam olim exstruxerat, vocabulum trahens, juxta Oderam fluvium haud procul a mari sita est ...“ Aus seinen weitern Worten erhellt, dass Stetin damals durch eine gewisse Würde und Gewichtigkeit noch Julin übertraf. Auf beiden Reisen von Julin nach Stetin und zurück fuhr Otto zu Schiffe auf dem Flusse und erst auf der Rückfahrt taufte er die Juliner. 1128 besuchte er die Stadt zum zweiten Male. In andern eben so alten Biographien desselben von Ebbo und Sefrid zwischen 1139 und 1163, sowie in den sehr umfangreichen Auszügen aus denselben in den Acta Sanctorum zeigen sich dieselben oder doch diesen ganz ähnliche Nachrichten über die Stadt Julin mit einzelnen Zusätzen, von denen der wichtigste der ist, dass die erwähnte Stadt, obgleich auch damals noch sehr volkreich und blühend durch Handel, doch nicht mehr frei war, sondern bereits seit einigen Jahren in der Untertänigkeit eines gewissen, sonst unbekannten, in Kamin residierenden pommerischen Fürsten, Wratislaw sich befand, da sie mitten in dem Gebiete desselben lag, welches von Kolberg, Belgrad, Pyric und Stettin, über die Inseln Wolin und Usedom bis nach Dymin an der Pene reichte und Stettin zur Hauptstadt hatte.