Fünfte Fortsetzung

Um die Einigung Europas zu erreichen, müssen wir für sie kämpfen. Wir müssen bereit sein, für sie Opfer zu bringen: persönliche und nationale.

Wir haben keinen Grund, pessimistisch zu sein. Die Paneuropa-Bewegung hat, in der kurzen Spanne von dreißig Jahren, den jahrhundertealten Traum eines einigen Europa aus einer scheinbaren Utopie in eine Forderung der Tagespolitik verwandelt. Nun handelt es sich darum, einen Schritt weiter zu
gehen: diese Forderung in eine Tatsache umzuschaffen.


Hier liegt die große Aufgabe unseres Jahrhunderts - hier das große Abenteuer unserer Generation! An dieser gigantischen Aufgabe gemessen, muss das Interesse an der nationalen Kirchturmpolitik verblassen. Denn keines der großen Probleme unserer Zeit lässt sich auf rein völkischer Grundlage lösen: weder das Problem der Sicherheit, noch des Friedens, noch der Freiheit, noch des Wohlstandes. Die Lösung all dieser Probleme hat die Einigung Europas zur Voraussetzung.

Wichtiger als alle Detailfragen nach der künftigen Europa-Verfassung oder nach der Organisation der Europa-Armee ist die Zielsetzung.

Hier gilt das alte Motto der Kavalleristen: „Erst Direktion - dann Formation!“ Jeder von uns muss sich klar bewusst sein, worum es geht. Wir haben von unseren Vorfahren eine großartige Kultur ererbt und einen herrlichen Kontinent. Dieses Erbe ist durch zwei Weltkriege teils vertan, teils bedroht. Vor uns
steht die gewaltige Aufgabe, unser Europa, das so tief gesunken ist, wieder zu dem zu erheben, was es durch die Jahrhunderte war: zur Leuchte der Welt.

Diesen Kampf kann nur die Generation des zwanzigsten Jahrhunderts führen, die Generation, die der Entwicklung des Flugzeuges gefolgt und dadurch gewohnt ist, in Kontinenten zu denken.

In ihrer Hand liegt unsere Zukunft, unsere Hoffnung, unsere Rettung!

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mutterland Europa