Dreißig Jahre Paneuropa-Bewegung 1923-1953

Die Paneuropa-Bewegung wurde 1923 von Graf Richard Coudenhove-Kalergi gegründet, der seither ihr Präsident ist.

Die programmatische Schrift der Bewegung war das Buch „Paneuropa“ von R. Coudenhove-Kalergi (Paneuropa- Verlag, Wien, 1923).


Das Generalsekretariat der Bewegung war von 1923-1938 in Wien, von 1938-1940 in Bern, von 1940-1946 in New York, von 1946- 1951 in Gstaad. Seit 1952 ist es in Lausanne.

Die Kongresse der Paneuropa-Union fanden statt: 1926 Wien; 1930 Berlin; 1932 Basel; 1935 Wien; 1943 New York; der Europäischen Parlamentarier-Union: 1947 Gstaad; 1948 Interlaken; 1949 Venedig; 1950 Konstanz.

Während ihrer ersten Phase (1923-1932) hat die Paneuropa-Bewegung die Europäische Frage aufgerollt. Diese Phase gipfelte in der Europäischen Initiative Aristide Briands (Genf 1929-1931).

Während ihrer zweiten Phase (1933-1939) arbeitete die Bewegung an einem europäischen Defensivbündnis gegen den Imperialismus des Dritten Reiches und an der Vorbereitung einer deutsch-europäischen Versöhnung nach dem Sturz des Nationalsozialismus. Ihr Bestreben, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern, war erfolglos.

Die dritte Phase der Bewegung (1940-1947) galt der Gewinnung Amerikas für das Programm einer europäischen Nachkriegs-Föderation: bis sich die Idee dort durchgesetzt hatte.

Die vierte Phase der Bewegung (1947-1952) suchte durch Mobilisierung der Parlamentarier die Regierungen zu einer Politik des europäischen Föderalismus zu bestimmen. Ihr Instrument war die Europäische Parlamentarier-Union (Präsident: Georges Bohy, Generalsekretär: R. Coudenhove-Kalergi), die eine entscheidende Rolle spielte bei der Gründung des Europarates und der Montanunion.

Die fünfte Phase (ab 1952) ist die Kampagne für einen europäischen Patriotismus. Die programmatische Schrift dieser Bewegung ist „Die Europäische Nation“ von R. Coudenhove-Kalergi (Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1953).

Die Geschichte der Paneuropa-Bewegung findet sich dargestellt in der Autobiographie R. Coudenhove-Kalergis: „Aus meinem Leben“ (Atlantis-Verlag Zürich/Freiburg i.Br., 1950).
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mutterland Europa