Munitionsverbrauch einst und jetzt.
Aus: Das Buch für Alle. Illustrierte Familienschrift. Zeitbilder. Heft 4. 1917
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Munitionsverbrauch, Kanonenkugeln, Pulver, Schlachtfelder, Schlachten, Kanonen, Mörser, Granaten, Artillerie, Trommelfeuer, Geschütze
Als Deutschland 1813, sieben Jahre nach dem Zusammenbruch bei Jena, mit einmütiger Kraft gegen französische Gewaltherrschaft sich erhob, verbrauchte die preußische Artillerie in einem Jahre Mengen von Geschossen, die den damaligen Zeitgenossen unerhört schienen. Drei- bis zwölfpfündige Kanonenkugeln wurden 52.636 Stück verschossen und 12.627 Granaten und 8.618 Kartätschen verbraucht. Das ergibt zusammen 73.881 Schüsse und Würfe, wozu gegen 1.693 Zentner Pulver nötig waren.
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Obenan steht die entscheidende Schlacht bei Leipzig, wo aus 240 Geschützen 14.193 Schüsse abgegeben wurden; bei Lützen fielen 8.654 Schüsse aus 128, bei Bautzen 7.688 aus 135, bei Paris 4.499 aus 96, bei Dennewitz 4.411 aus 86, an der Katzbach 3.605 aus 76, bei Großbeeren 2095 aus 55, bei Kulm 1918 aus 96, bei Dresden 1792 aus 108, bei Wartenberg 1205 Schüsse und Würfe aus 32 Geschützen.
Doch was sind dies für kleine Zahlen, verglichen mit den furchtbaren Artilleriekämpfen seit 1914. Nimmt man an, dass in der Sommeschlacht bei dem Trommelfeuer, das schon mehrfach 36 Stunden dauerte, 3.000 Geschütze auf Seiten der Ententemächte beteiligt gewesen sind, und berechnet man die Zahl der schwersten Geschütze auf 100, die der mittleren auf 300 und der leichten auf 2.600, so ergibt das bei nur einem Sechstel der höchsten Leistungsfähigkeit dieser Artillerie einen Geschoßhagel von 1.581.164 Zentner und eine verschossene Pulverladung von 327.636 Zentner Pulver. Da die Sommeschlacht nunmehr länger als drei Monate fast ununterbrochen auf demselben Raume tobt, kann man sich ausdenken, bis zu welchen: Grade das ganze Gelände zerfetzt sein muss und wie das Erdreich mit Granaten- und Schrapnellsplittern durchsetzt ist. Ein militärischer Mitarbeiter der „Times“ gibt die dort in der Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober 1916 verschossenen Granaten auf 25 Millionen Stück an. H. B.
Doch was sind dies für kleine Zahlen, verglichen mit den furchtbaren Artilleriekämpfen seit 1914. Nimmt man an, dass in der Sommeschlacht bei dem Trommelfeuer, das schon mehrfach 36 Stunden dauerte, 3.000 Geschütze auf Seiten der Ententemächte beteiligt gewesen sind, und berechnet man die Zahl der schwersten Geschütze auf 100, die der mittleren auf 300 und der leichten auf 2.600, so ergibt das bei nur einem Sechstel der höchsten Leistungsfähigkeit dieser Artillerie einen Geschoßhagel von 1.581.164 Zentner und eine verschossene Pulverladung von 327.636 Zentner Pulver. Da die Sommeschlacht nunmehr länger als drei Monate fast ununterbrochen auf demselben Raume tobt, kann man sich ausdenken, bis zu welchen: Grade das ganze Gelände zerfetzt sein muss und wie das Erdreich mit Granaten- und Schrapnellsplittern durchsetzt ist. Ein militärischer Mitarbeiter der „Times“ gibt die dort in der Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober 1916 verschossenen Granaten auf 25 Millionen Stück an. H. B.