Petrikirche, Domkirche, Catharinenkirche

Die Petrikirche (PI. 17, Küster Petrikirchhof 307), auf Grund eines roman. Baues fünfschiffig im got. Stil um das J. 1300 aufgeführt; die wenigen Rundbogen sind Reste des ersten Baus aus dem J. 1170. Bemerkenswert die Grabplatte des Bürgermeisters Joh. Klingenberg, niederländische Erzarbeit von 1356.

Die *Domkirche (PI. 12, Küster Hartengrube 743) ist 1173 von Heinrich dem Löwen gegründet, 1276 neu gebaut, der hohe Chor 1334 vollendet; die beiden Türme 416 Fuß lüb. hoch. Das östliche Portal, Kreuzschiff, Chor und Mittelschiff sind im roman., der Rest im goth. Stil.


Taufstein von 1445. Eherne Lampe aus dem 15. Jahrh. Um die Kanzel ein zierliches Gitter, der Sage nach vom Teufel gefertigt; die Kanzel selbst von 1568. Im Chor das liegende Erzbild des Bischofs Heinrich Bockholt († 1341), des Erbauers des Chors. Hochaltar von 1696; davor Grabstein des ersten Lübecker Bischofs Gerold (†1168). In der fürstbisch. Cap. die Sarkophage der letzten Fürstbischöfe. In der folg. Cap. Grabplatte der Bischöfe Burchard von Serken und Johann von Mull, niederland. Arbeit aus dem 14. Jahrh. Die Greveradencapelle enthält ein **Altarbild mit der Jahreszahl 1491 von Memling (?): auf den Außentüren die Verkündigung grau in grau, auf den inneren Türen die Heiligen Blasius, Ägidius mit dem Reh, Johannes der Täufer, Hieronymus mit dem Löwen; im Innern die Passionsgeschichte in 23 Szenen vom Ölberg bis zur Himmelfahrt; als gro?es Mittelbild die Kreuzigung.

Die nicht mehr zum Gottesdienst benutzte Catharinenkirche (PI. 11), ein trefflicher Bau frühgot. Stiles, mit zierlichem, von Säulen getragenen Chor, hat auf diesem eine sehenswerte Sammlung Lübecker Kunstaltertümer. Die Klostergebäude dienen teils dem Gymnasium, teils der Bibliothek, die manche literarische Schätze enthält. — Die „Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“, Breitestraße 786, besitzt gleichfalls in sechs Zimmern eine neuerdings entstandene Sammlung Lübecker Altertümer (Mont., Mittw. u. Freit, von 12—1 U. geöffnet).

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mittel- und Nord-Deutschland