Westerland

Westerland (Strand Hôtel, M. 18 Sgr., Z. 15 Sgr.; Dünenhalle; Steffensens Hôtel, nahe am Strand; Privatwohnungen pr. Woche von 3 Thlr. preuss. an, ratsam voraus zu bestellen), weitläufig gebautes Dorf, zum Seebad erst seit 1858 eingerichtet. Schöner Spaziergang am Strand längs des hier stets in lebhafter Brandung schäumenden Meeres. Ausfahrten zur See sind nicht möglich, da am Weststrande nicht gelandet werden kann. Ausflüge nach dem stattlichen Dorf Keitum (für Kenner sehenswert die Petrefactensammlung des vorm. Küsters Hansen) an der Ostseite der Insel und dem Morsum-Kliff; nördlich nach dem 120 Fuß hohen Leuchtthurm (1 1/2 St.) bei Wenningsted mit weiter Aussicht (Trinkgeld den Feuerwärtern 1 Pers. 1 1/2, 2 Pers. 2 M., 1 St. vor Sonnenuntergang wird Niemand mehr zugelassen); 20 Min. weiter das rote Kliff, eine bis 160 Fuß hohe Dünenkette; zu Wagen (3 St., 3 Thlr. 24 Sgr.) über die Vogelkoje (s. S.59) durch schöne Dünenlandschaften nach List am Nordende der Insel, ärmliches Dörfchen mit gutem Wirtshaus. Von der höchsten Düne herrlicher Rundblick über Land und See. Etwas beschränkter von den die Einfahrt zu der Lister Rhede bezeichnenden 2 Leuchttürmen (Bernsteinverkauf beim Feuerwärter) auf der Landzunge Ellenbogen. Der Capitän des vor List liegenden Zollkutters fährt auf Ansuchen gerne nach dem Ellenbogen, wohl auch nach der schleswigschen Insel Röm hinüber, wofür man sich mit der Mannschaft abfindet. Der vom List-Lande umschlossene Königshafen, einst trefflicher Kriegshafen, ist jetzt versandet. — Auch die Südspitze der Insel, Hörnum, ist eine ununterbrochene Reihe öder Sanddünen.

Die Eisenbahn führt von Husum weiter südl. nach Friedrichsstadt8/b] und [b]Tönning.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mittel- und Nord-Deutschland