Husum, Watten, Halligen, Föhr

Husum (Thomas Hôtel; Holsteinisches Haus; Stadt Hamburg; Wachsmuths Gasthof, nicht teuer), an der Husumer Au, die hier durch die alle und neue Hever in die Nordsee mündet, stiller Ort. Nach Süden erstreckt sich die reiche Marschenlandschaft Eiderstedt mit trefflichen Weiden, von wo bedeutende Rinderausfuhr nach London.

Die Fahrt, hier meist sehr ruhig, so dass selten Seekrankheit eintritt, geht durch die Watten, d. h. den zwischen den am weitesten gegen die Westsee (so heißt hier die Nordsee) vorgeschobenen Inseln Sylt, Amrum etc. und dem Festlande liegenden Teil des Meeres, voll von Inseln, Sandbänken und Untiefen. Besen bezeichnen häufig das schmale, zwischen den Inseln (gegen die See durch Dünen oder Deiche geschützt) und Halligen (von den höchsten Fluten überschwemmt) sich durchwindende Fahrwasser. Die niedrigen Halligen scheinen auf dem Wasser zu schwimmen; nur die Gebäude, auf der höchsten Stelle auf einem Erdaufwurf (Warf) gebaut, ragen hervor. Links bleibt lange die große Insel Nordstrand zur Seite, davor Pohnshallig, dann Nordstrandischmoor. Die Fahrstraße wendet sich dann 1.; r. Hamburgerhallig, dann 1. die Insel Pelworm; r. bleiben ganz nahe dem Kurs die drei Halligen Habel, Gröde und Appelland, 1. sieht man Behnshallig, weiterhin Hooge. Dann windet sich der Dampfer zwischen den Halligen 1. Langeness und r. Oland hindurch; die große Insel Föhr tritt in den Vordergrund und bald erreicht man die Landebrücke des freundlichen Seebades Wyck.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mittel- und Nord-Deutschland