Mit 100 Mark nach Amerika

Ratschläge und Erlebnisse, mit einem Katechismus für Auswanderer.
Autor: Kurt Aram (1869-1934), Erscheinungsjahr: 1912

Neuaufgelegt: 2007
ISBN: 978-3-939198-49-9
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Als im Sommer des Jahres 1911 in der Redaktion der "Gartenlaube" ein Gespräch darauf kam, wie es wohl einem Deutschen ohne Mittel in Amerika ergehen würde, zu einer Zeit, wo sich die Verhältnisse für den Auswanderer gegen früher doch sehr geändert hatten, und nicht zu seinen Gunsten, erbot sich der Journalist und Schriftsteller Kurt Aram das Experiment zu machen. Der Verlag der "Gartenlaube" erstand ihm ein Schiffsbillett zur Überfahrt nach Amerika im Zwischendeck, was 180 Mark kostete, und gab ihm außerdem noch die 25 Dollar (gleich 100 Mark) mit, ohne die kein Auswanderer in Amerika an Land gelassen wurde. Daher die Überschrift dieses Buches: Mit 100 Mark nach Amerika.
"Ich ging als ungelernter Handarbeiter, der ich war, hinüber, und in dem Augenblick, wo ich an den Verlag der "Gartenlaube" um Geld schreiben würde, sollte mein Experiment beendet sein. Ich war also tatsächlich auf die 100 Mark angewiesen und hatte keine anderen Hilfsmittel zur Verfügung."

Was er unter diesen Voraussetzungen in New York erlebte, und warum und wie diese Amerikafahrt endete - wenn man will, weil in einem deutschen Restaurant in New York ein Kellner rief: "Einmal Sauerbraten mit Kartoffelklößen", - erfährt der Leser in diesem Erlebnisbericht und fühlt sich dabei an die "Methode" eines Günter Wallraff erinnert.
Heinrich Böll charakterisierte Günter Wallraffs Arbeitsmethode sehr treffend in einem Vorwort zur schwedischen Übersetzung der "13 unerwünschten Reportagen" (1970):
"Er ist kein Reporter im überkommenden Sinn, der recherchiert, interviewt und dann seinen Bericht schreibt. Er ist kein Essayist, der sich informiert und dann abstrakt analysiert. Er gehört auch nicht zu den Autoren, die das, was man herablassend die Arbeitswelt zu nennen beliebt, zum Gegenstand von Romanen und Erzählungen macht. (...) Wallraff hat eine andere Methode gewählt, er dringt in die Situation, über die er schreiben möchte, ein, unterwirft sich ihr und teilt seine Erfahrungen und Ermittlungen in einer Sprache mit, die jede 'Überhöhung' vermeidet, sich nicht einmal des Jargons bedient, der ja als poetisch empfunden werden könnte."

Quelle: http://www.guenter-wallraff.com/biographie.html

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