Anhang H

1703, 8. Decembris war ein sehr großer Sturm-Wind. Der schlug die hohe St. Nicolai Spitze samt den Glocken und kleinen Thurm und Gewölb herunter umb 3 Uhr. Ein Rathsherr mit Nahmen Schütz, der war auf dem Thurm mit dem Thurmdecker und seinem Jungen geblieben. Weil sie auf die Mauer gesprungen, sind sie ohne schaden geblieben. Haben die ganze Nacht auf dem Thurm bleiben müßen; weil die Treppen und Boden weg waren, wurden sie andern Tages, Sontags des andern Advents mit einem Stuhl heruntergelaßen. 1 Frau, 1 Dienstmädchen, 1 Zimmerman und die Glockenläuters sind zu Tode gekommen.

Manuscript der Bibliothek d. R. u. L. M. 247 C.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Michael Kopmann's Chronik St. Nicolai zu Wismar