Menzel, Friedrich Wilhelm (1724-1796). Biographie.

Allgemeine Deutsche Biographie Bd 21 (1881)
Autor: Poten Bernhard von (1828-1909) Preußischer Oberst, MIlitärbiograph, Erscheinungsjahr: 1881
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Menzel: Friedrich Wilhelm, kursächsischer Geheimsekretär, wurde zu Dresden, wo sein Vater Hofrat war, wahrscheinlich 1724 geboren und erhielt schon 1740 eine Anstellung im kurfürstlich-königlichen Kabinett. Der Hang zu einer glänzenden Lebensweise, für welche seine Mittel nicht ausreichten, verleitete ihn wichtige Schriftstücke, namentlich solche, welche sich auf die Korrespondenz des Kabinetts mit Österreich und Russland wegen der gegen Preußen zu ergreifenden Maßregeln bezogen, dem preußischen Gesandten in Dresden, von Maltzahn, mitzuteilen. Der Verkehr mit diesem begann 1752, Menzel will für seine Dienste im Ganzen 3.000 Thaler erhalten haben; als Mittelsmann fungierte sein Schwager Erfurth, ein Dresdener Goldschmidt. Menzel’s Lebensweise und sein Benehmen in den Geschäftsräumen scheinen ihn verraten zu haben. Er wurde in Warschau, wo er sich dienstlich aufhielt, am 24. September 1757 verhaftet und zuerst in Brünn, seit dem 2. August 1763 aber auf dem Königstein in Gefangenschaft gehalten; an letzterem Orte war diese zuerst sehr hart. Am 22. oder 26. Mai 1796 ist er dort gestorben; Erfurth war ihm, gleichfalls auf dem Königstein, schon am 14. Juni 1778 vorangegangen.

Fr. Bülau, Geheime Geschichten und rätselhafte Menschen, II, Leipzig 1850.