Die Mäntel

Mäntel waren durchaus kein allgemein gebräuchliches Kleidungsstück, konnte doch Malherbe sich nicht anders gegen die Kälte schützen, als dass er 14 Hemden und 12 Paar Strümpfe übereinander zog.

Unter Ludwig XIV. hatte man den ärmellosen Radmantel gehabt, der etwa zwei Finger breit über das Knie hinab reichte und dessen einer Zipfel über die Schulter geschlagen wurde. Diese Art Mäntel aus rotem Stoff blieb in Venedig noch lange als Inkognitokleidung in Gebrauch. Man verdeckte sein Gesicht zur Hälfte damit und ersparte auf diese Weise alle Komplimente.


Die Herrenüberzieher mit Ärmeln „Casaque d'hiver à la Brandebourg“ genannt und die Redingote, die 1725 aus England nach Paris kam, durfte man anfangs nur auf Reisen tragen, beileibe nicht in der Stadt, Keyßler findet es z. B. sehr lächerlich, dass die Leute in Mailand bei schlechtem Wetter Regenmäntel überziehen.