Das Brautkleid

Eine deutsche Braut des Mittelstandes trug 1750 bei der Trauung einen Rock von brauner, mit roten und gelben Blumen durchwirkter Seide und dazu eine Schnürbrust von grasgrünem gros de Tours, mit Gold gesteppt.

Am französischen Hof und in der vornehmen Gesellschaft trug das Brautpaar am Hochzeitstag Goldbrokat auf schwarzen Grund. Wir begegnen in französischen Modejournalen z. B. Brautkleidern in Blau und nur in den oberen Kreisen Deutschlands setzt sich im Laufe des Jahrhunderts das reine Weiß für diesen Zweck durch.


Das Brautkleid von Fräulein v. Pannewitz, die 1751 heiratete, besteht aus weißem Moire mit silbernen Blumen und kostet 1.000 Taler, Fräulein v. Alvensleben, die 1761 heiratet, trägt weiße Seide mit Silber broschiert. Als Dorothea Schlözer 1787 in Göttingen zum Dr. phil. promoviert, kleidet sie sich auf Wunsch der Mutter „wie eine Braut“ ganz in weißen Musselin mit weißer Flor-Frisur, nur Rosen und Perlen im Haar.