In Petersburg

Es war schon dunkel, als wir von Rybatzkaja abfuhren, und um halb acht Uhr fuhren wir beim Generalstabsgebäude vor. Wimmern führte mich in ein Zimmer, wo ein Posten stand, der eine Unzahl von Kisten bewachte, welche allerhand Munition enthielten und zur Absendung nach verschiedenen Orten Russlands bereit standen, und bat mich ein wenig zu warten, bis er meine Ankunft dem dejourierenden General Potapow melden würde. Eine halbe Stunde darauf erschien Wimmern und sagte zu mir: „Potapow war in der Eremitage, wo augenblicklich Vorstellung ist; ich habe ihm ihre Ankunft gemeldet; er begab sich eiligst zu Tschernyschew, dieser aber zum Kaiser, der Potapow gleich nach Hause zu fahren befahl, um Sie zu empfangen.“

Plötzlich höre ich, wie auf dem Korridor die Tür verschlossen wird. Wimmern eilte allein dahin, und als er zurückgekommen war, sagte er zu mir: „Bitte, gehen Sie zum General; aber hüllen Sie sich in Ihren Pelz ein und ziehen Sie die Mütze tief über die Stirn, damit niemand Ihnen ins Gesicht sehen kann.“


„Was soll das bedeuten?“ sagte ich.

Wimmern wickelte mich in den Pelz, zog mir die Mütze über die Augen und führte mich wie einen Blinden. Wir gingen eine gute Weile; endlich wurde Halt gemacht, man nahm mir den Pelz und die Mütze ab, und ich befand mich in einem großen Zimmer, das wie ein Speisesaal aussah. Wimmern öffnete die vor uns befindliche Tür, und ich trat in ein blaues Gemach, eine Art Empfangszimmer, wo mich der General Potapow empfing und zu mir sagte: ,,Es tut mir außerordentlich leid, daß wir unter so misslichen Umständen unsre Bekanntschaft erneuern.“