Glücklicher Ausgang

Die ausführliche Wiedergabe dieses großen Schriftstücks und meiner nicht weniger umfangreichen Widerlegung dürfte hier nicht am Platze sein. Um den Inhalt kurz zusammenzufassen, die Anklage richtete sich gegen alle diejenigen, welche sich in der Umgebung des verstorbenen Kaisers befunden hatten und bei Nikolai I. geblieben waren. Alle waren als Illuminaten bezeichnet: Fürst Alexander Nicolajewitsch Galitzyn, Katschubei, Ssperanski u. s. w., der Kaiser Alexander selbst, sogar der Mitropolit Filaret, ohne die geringsten Beweise.

Ich suchte alles mit triftigen Gründen zu widerlegen und nannte den Ankläger einen Fanatiker. Die Folge davon war die Befreiung des Fürsten Andrei Borissowitsch Galitzyn aus der Haft in der Festung Schlüsselburg, mit ihm zugleich wurde auch der Kaufmann Wargin entlassen.


Als meine umfangreiche Arbeit fertig war, schickte ich dieselbe, wie mir befohlen war, dreifach versiegelt an den Kaiser ein. Der Kaiser war mit ihr zufrieden und sagte: „Ihr Gutachten ist zu meiner Zufriedenheit ausgefallen, der persönliche Moment tritt bei Ihnen ganz in den Hintergrund. Sie beweisen und widerlegen alles mit nackten Tatsachen und aus dem Geist jener Zeit heraus; ich verbiete Ihnen aber, mit dem Fürsten Galitzyn nach seiner Entlassung aus der Haft Bekanntschaft anzuknüpfen und in Korrespondenz zu treten.“

Am Tage darauf erhielt ich vom Grafen Tschernyschew folgendes Schreiben:

St. Petersburg, den 12. Februar 1831. Nr. 83.

„Geehrter Herr Jakob Iwanowitsch! Der Herr und Kaiser war mit den von Ihnen persönlich Seiner Kaiserlichen Hoheit eingereichten, Ihre früheren dienstlichen Beziehungen betreffenden Daten und Erläuterungen sehr zufrieden. Seine Majestät hat mir den Allerhöchsten Befehl zu übermitteln geruht. Euer Hochgeboren Seines Wohlwollens zu versichern und zum Ausdruck desselben macht Ihnen der Herr und Kaiser ein Gnadengeschenk, das ich Ihnen zuschicken werde, sobald es aus dem Kabinett eingetroffen sein wird.

„Des weiteren hat Seine Majestät, Ihr ferneres Verweilen in St. Petersburg nicht für nötig erachtend, Ihnen gestattet, zu Ihrer Familie zurückzukehren, und zugleich mir befohlen, Ihnen beifolgende dreitausend Rubel zuzustellen. Indem ich Euer Hochgeboren diese Allergnädigste Genehmigung Seiner Majestät mitteile und mich ergebenst von dem Empfang der beifolgenden Summe zu benachrichtigen ersuche, habe ich die Ehre mit geziemender Hochachtung zu sein Ihr gehorsamer Diener Graf A. Tschernyschew.“