Die angebliche Bestechung Ssperanskis
„Hier ist noch eine Neuigkeit,“ und bei diesen Worten reichte mir der Kaiser einen geöffneten Brief. Ich las die Adresse: „Sr. Hohen Excellenz Herrn Michael Michailowitsch Ssperanski. St. Petersburg.“ An der Seite war hinzugeschrieben: „Einliegend achtzigtausend Rubel Banko.“
Während ich das Couvert genau betrachtete, sah der Kaiser mich aufmerksam an.
„Was besehen Sie da so genau?“
„Dieser Brief ist nicht mit der Post gekommen, es fehlen die Kronstempel.“
„Balaschow hat mir denselben zugestellt; lesen Sie ihn.“
Es war das ein Brief aus Kiew, in welchem die Polen für alle ihnen zu Teil gewordenen Vergünstigungen dankten und als Zeichen ihrer Dankbarkeit beifolgende achtzigtausend Rubel Banko anzunehmen baten.
„Was sagen Sie dazu?“
„Nach dem Couvert zu urteilen, weiß ich nicht, ob da achtzigtausend hineingehen konnten. Gesetzt aber, dies wäre möglich, ist auch das Geld Eurer Majestät zugestellt?“
Der Kaiser schlug sich vor die Stirn, indem er sagte: „Wie bin ich darauf gar nicht gekommen? Der Brief war schon geöffnet.“
„Folglich muß er auch das Geld haben.“
„Gut, ich werde es abfordern; Sie aber haben eine gute Gelegenheit, mit Ssperanski bekannt zu werden; Sie haben ihm einen wichtigen Dienst geleistet.“
Ich beachtete die auf mich bezügliche Bemerkung nicht, sondern antwortete, auf die missglückte enteigne zurückkommend: ,,,Ich wünschte, Majestät, diese Summe wenigstens zahlen zu können, denn ich habe noch niemals eine so große in Händen gehabt.“
Der Kaiser lächelte.
,,,Ich werde Ihnen dieses Vergnügen bereiten, wenn Balaschow mir das Geld bringt, was ich übrigens bezweifle — er ist selbst ein Liebhaber davon.“
Ich schwieg.
Der Kaiser nahm einen Bogen Papier, schrieb etwas darauf, faltete ihn zusammen, und nachdem er ihn versiegelt, sagte er zu mir: „Geben Sie das morgen Gurjew ab. Was ich noch sagen wollte, kaufen Sie für mich ,Die Feldzüge des Erzherzogs Karl'; die große Ausgabe mit Karten. Leben Sie wohl!“
Kaum war ich bis zur Tür gekommen, als der Kaiser mich zurückrief.
Während ich das Couvert genau betrachtete, sah der Kaiser mich aufmerksam an.
„Was besehen Sie da so genau?“
„Dieser Brief ist nicht mit der Post gekommen, es fehlen die Kronstempel.“
„Balaschow hat mir denselben zugestellt; lesen Sie ihn.“
Es war das ein Brief aus Kiew, in welchem die Polen für alle ihnen zu Teil gewordenen Vergünstigungen dankten und als Zeichen ihrer Dankbarkeit beifolgende achtzigtausend Rubel Banko anzunehmen baten.
„Was sagen Sie dazu?“
„Nach dem Couvert zu urteilen, weiß ich nicht, ob da achtzigtausend hineingehen konnten. Gesetzt aber, dies wäre möglich, ist auch das Geld Eurer Majestät zugestellt?“
Der Kaiser schlug sich vor die Stirn, indem er sagte: „Wie bin ich darauf gar nicht gekommen? Der Brief war schon geöffnet.“
„Folglich muß er auch das Geld haben.“
„Gut, ich werde es abfordern; Sie aber haben eine gute Gelegenheit, mit Ssperanski bekannt zu werden; Sie haben ihm einen wichtigen Dienst geleistet.“
Ich beachtete die auf mich bezügliche Bemerkung nicht, sondern antwortete, auf die missglückte enteigne zurückkommend: ,,,Ich wünschte, Majestät, diese Summe wenigstens zahlen zu können, denn ich habe noch niemals eine so große in Händen gehabt.“
Der Kaiser lächelte.
,,,Ich werde Ihnen dieses Vergnügen bereiten, wenn Balaschow mir das Geld bringt, was ich übrigens bezweifle — er ist selbst ein Liebhaber davon.“
Ich schwieg.
Der Kaiser nahm einen Bogen Papier, schrieb etwas darauf, faltete ihn zusammen, und nachdem er ihn versiegelt, sagte er zu mir: „Geben Sie das morgen Gurjew ab. Was ich noch sagen wollte, kaufen Sie für mich ,Die Feldzüge des Erzherzogs Karl'; die große Ausgabe mit Karten. Leben Sie wohl!“
Kaum war ich bis zur Tür gekommen, als der Kaiser mich zurückrief.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Memoiren von Jacob Iwanowitsch de Sanglen. 1776-1831.