Bei Magnitzki

Magnitzki bat uns, ihm in das Gastzimmer zu folgen, wo seine Frau und seine Kinder sich befanden. Alle nahmen Platz; an mich dachte niemand. Ich stellte mich an den Ofen mitten im Zimmer, welches eher einem großen Saal als einem Gastzimmer glich.

Balaschow erzählte etwas, aber so leise, daß ich nichts hören konnte. Magnitzki geriet in Aufregung; durch Bewegungen, Gestikulationen gab er seinen Unwillen zu erkennen und warf mir von Zeit zu Zeit einen Blick zu, aber kein einziges Wort drang zu meinen Ohren. Endlich erhob man sich. Magnitzki bat Balaschow, dem Kaiser zu melden, daß er nichts zum Leben habe und fügte hinzu: ,,Es wird eine Schande für ihn sein, wenn ein mit dem Stern gezierter Mann wie ein Taglöhner für den Unterhalt seiner Familie Holz zu spalten anfängt.“


Balaschow antwortete: „Alles soll gemeldet werden, seien Sie außer Sorge.“

Magnitzki fuhr fort: ,,Ich habe weder Geld, noch eine Mütze, noch Pelzstiefel.“

„Ich werde Ihnen eine Mütze und Stiefel bringen; wieviel Geld brauchen Sie?“

„Tun Sie mir den Gefallen, bringen Sie mir wenigstens etwa dreitausend; ich muß meiner Frau etwas zurücklassen, für die Reise etwas mitnehmen, und auch nach meiner Ankunft in Wologda habe ich Geld nötig. Wer wird dort was geben?“

„Soll alles geschehen; ich werde gleich zurückkehren.“