Balaschow in Sorgen

Hierbei erzählte Balaschow mir alle Schrecken, die er in den Gemächern Ssperanskis durchlebt hatte, und Wort für Wort alles das, was ich schon wußte.

„Nunmehr,“ fuhr der Minister fort, „scheint der Kaiser an der Wahrheit meiner Worte zu zweifeln. Er will sich nicht mit meinen Aussagen zufrieden geben und fordert immer Beweise. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Ich will Sie hierbei benutzen.“


„Mich, Exzellenz? Sie wissen, wie wenig ich mich dazu eigne, wie ungeschickt ich bin. Wenn ich gerade darauf losgehen soll, so will ich es ohne Bedenken tun; aber krumme Wege zu gehen — das ist ein Labyrinth, in welchem ich mich verirren werde. Und dann, wird wohl Ssperanski mir gegenüber so offen sein, wie gegen Sie? Sie befinden sich beide in einer solchen Stellung, daß sie sich offen miteinander aussprechen können, ich aber habe Ssperanski nur ein einziges Mal, und zwar von ferne, gesehen.“

,,Ich könnte Ihnen einen Brief an ihn mitgeben, um ihm einige das Polizeiministerium betreffende Schwierigkeiten vorzustellen, und könnte von mir aus darüber Auskunft bitten, wie das alles am besten einzurichten wäre.“

„Was wird denn aber dabei herauskommen, Exzellenz? Wird Ssperanski mit mir reden wollen? Gewiß wird er sagen: ,Gut, ich werde selbst mit dem Minister Rücksprache nehmen;‘ also wird alles beim alten bleiben.“

„Sie wollen also nicht? Ich werde mit Bologowskoi sprechen, er ist mit Magnitzki befreundet und dieser mit Ssperanski.“

„Das würde schon eher zum Ziele führen, wenn Bologowskoi darauf eingeht.“

,,Er ist mir zugetan und wird es ohne Zweifel thun; leben Sie wohl!“

Je weiter, desto schlimmer, — dachte ich, als ich vom Minister heraustrat; me voilà entre deux feux! es ist einfach, um davonzulaufen. Balaschow tat mir indessen leid. Das nenne ich aber Hinterlist treiben und sich freiwillig in eine schiefe Sage bringen! Zum Lügen genötigt zu sein und sich vielleicht derartig zu verwickeln, daß es keinen Ausweg mehr gibt.