Der Buxtehuder Altar

Maße:

Krönung Mariä . . . . . . . . m 1.005:0.900
Bilder der Außenflügel . . m 0.520 : 0.430
Bilder der Rückseite . . . . m 0.520 : 0.470


Der Altar ist schon früher (im sechzehnten Jahrhundert?) an einzelnen Sprungstellen restauriert, im übrigen aber nie übermalt worden. Von der früheren Restauration sind auf der Geburt Christi der Kopf der Maria und Teile der Figur des Kindes, auf der Hochzeit zu Kana der bärtige Kopf links erhalten geblieben.

Um die unumgängliche Parkettierung vorzunehmen, sind die Außenflügel auseinandergesägt worden.

Auf den Außenflügeln liefen die Fasern des Holzes senkrecht, auf der Rückseite wagerecht. Daher gingen die Risse auf den Außenflügeln senkrecht durch die Bilder, auf der Rückseite wagerecht. Zum Glück haben sie, abgesehen von den eben aufgeführten alten Restaurationen, nur auf zwei Bildern Köpfe berührt, ohne sie jedoch ganz zu zerstören.

Die meist verhältnismäßig schmalen, vielfach haarfeinen Risse sind überall ausgefüllt und durch Restauration bedeckt worden. Nur auf einer Tafel, dem Tod der Maria, war so viel abgeblättert, dass eine Bemalung dieser Flächen untunlich erschien.

Zustand vor der Restauration:

1. Die Außenseiten.

Der Tod der Maria zeigt alle Beschädigungen.

Die Krönung der Maria hatte vier senkrechte Risse. Der — von links — erste, sehr schmal, ging durch die linke Seite des Türmchens am Baldachin, über die Schulter und den Arm der Madonna und messerrückenschmal durch das Gewand bis auf den Boden. Derzweite durch das Häuschen auf dem Thron — die rechte Seite des Giebels streifend — durch die Krone und die Hand Christi, die sie hält (die Hand ist bis auf die Fingerspitzen restauriert) und verlief neben dem Gewand, den linken Zipfel durchschneidend. Der dritte Riss beginnt rechts vom Giebel des zweiten Häuschens, streift den Heiligenschein und durchschneidet Schulter und Oberarm Christi, sowie den rechten Zipfel seines Mantels. Der vierte Riss beginnt hart hinter dem Türmchen oben rechts am Baldachin, durchschneidet den Körper des oberen Engels an der rechten Schulter, streift den Kopf des geigenden Engels hinter dem linken Auge, überschneidet die Geige und die Lehne des Thrones vor der Schlusskrabbe und verläuft, wie die andern, senkrecht nach unten.

Die Innenseite des linken Außenflügels, deren drei Darstellungen mit Joachims Opfer beginnen, hatte zwei senkrechte Risse. Der erste ging mitten durch zwei Darstellungen, Joachims Opfer und die Beschneidung. Er verbreiterte sich ein wenig neben dem Gesicht des Priesters, der die Hand auf Joachims Schulter legt und zerstörte die Wange bis nahe an das Auge. Durch das untere Bild lief er sehr dünn, nur unten am Altar sind seitlich Stückchen abgesprungen. Der zweite Riss ging oben durch die linke Schuher Joachims und unten — sehr dünn — über die rechte Hand des Christkindes.

Die Innenseite des rechten Außenflügels hatte, wie die Krönung, vier senkrechte Risse. Der erste links ging auf der Darstellung der Geburt durch den Kopf des Christkindes, der zerstört ist, und verlief unten an der linken Seite des zweiten Engels, das Gesicht bis an das Auge mitreißend. Der Kopf der Maria auf der Geburt rührt von einer alten Restauration her. Der zweite Riss verläuft auf dem obern Bilde durch das Dach über die Hüfte der Maria und setzt sich unten rechts vom Christkinde haarfein fort. Der dritte Riss hält sich auf der Verkündigung an die Hirten links an den Rahmen und springt an derselben Stelle auf die untere Komposition über. Die Figur Petri neben der Maria ist alte Restauration. Der vierte Riss geht haarfein in der Mitte durch beide Kompositionen und nimmt nur unten aus der rechten Wange des Johannes neben dem Munde ein kleines Stück fort.

Die acht Kompositionen der Rückseite wurden von zwei Querrissen durchzogen, der obere begann an den Schultern des h. Joachim und der h. Anna, nahm auf der Geburt der Maria die untere Hälfte des Gesichts der stehenden Frau und die Stirn der h. Anna mit, blätterte auf der Verkündigungdas Kinn des Engels und der Jungfrau ab und verlief auf der Begegnung in Ellbogenhöhe der beiden Gestalten ohne die Hände zu berühren.

Auf der untern Reihe verlief der Riss in Hüfthöhe der Figuren und traf nur auf der letzten Darstellung — Christus unter den Schriftgelehrten — das Gesicht des links sitzenden Jünglings, der sich unter dem Kinn krault. Nase und Augen waren abgesplittert. —

Übermalt waren nur die Katze im Dach und das Schwein neben der Krippe auf der Geburt Christi.

Die Rahmen mussten, wo sie von Würmern zerstört waren, erneuert werden. Die alten in der ursprünglichen Vergoldung erhaltenen Teile sind leicht zu erkennen.

Die Rahmen der Außenflügel sind nach den vorhandenen Resten der ursprünglichen Bemalung ergänzt. Sie waren im 17. Jahrhundert marmoriert worden, doch war unter dieser Übermalung der alte Zustand stellenweise unberührt erhalten. Das Motiv ist genau das des Londoner Altars von Meister Bertram.

Nach der Reinigung und Festlegung sind, wie auch beim Grabower Altar, alle Tafeln photographiert, damit die Spur der Risse jederzeit festgestellt werden kann.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Meister Bertram tätig in Hamburg 1367-1415