Volksaufstand in Hessen. Dörenberg

Der schwelgerische Hof des neugeschaffenen Königs Jerome von Westfalen war längst ein Gegenstand der Verachtung und des Abscheues für das kühne hessische Volk gewesen. Am 21sten April, als das Vaterland noch mit gespanntem Blick auf Österreich hoffte, brach in dem hessischen Dorfe Walhausen ein Volksaufstand aus, indem die Einwohner sich in streitbare Haufen scharrten und die Sturmglocke zogen. Der König schickte den Baron von Dörenberg, Obersten der Jäger von der Garde, gegen sie ab; dieser beschloss, die günstige Gelegenheit zur Gefangennehmung des Königs zu ergreifen, suchte seine Truppen aber vergebens zu der kühnen Tat zu überreden. Dieselben kehrten nach Kassel zurück und der verlassene Dörenberg, dem nur einige Hundert Bauern blieben, musste seinen Plan aufgeben und flüchtete nach Böhmen, wo er in das vom Herzog vom Braunschweig-Oels geworbene Korps eintrat.

Dieser Volksaufstand und die Annäherung eines preußischen Freikorps unter Schill veranlassten in Mecklenburg-Schwerin eine Verwarnung, sich aller öffentlichen ungeziemenden Gespräche über politische Gegenstände und der Verbreitung falscher Nachrichten darüber zu enthalten.