Mecklenburgischer Fürsten Gräber zu Wismar

Autor: Professor Karl Ferdinand Crain zu Wismar, Erscheinungsjahr: 1841

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Wismar, Fürstengräber, Fürstenhaus, Begräbnisstätten
Da Wismar im 13. Jahrhundert fast gleichzeitig, wo nicht mit seiner ersten Erbauung, doch mit einer bedeutenden Erweiterung und Vergrößerung Residenz der Herren von Meklenburg2) ward und es mehrere Jahrhunderte blieb, wenn auch die Fürsten hin und wieder an andern Orten ihren Hof hielten, so ließe sich schon im voraus annehmen, dass diese Stadt die Gebeine manches Mitgliedes unseres Fürstenhauses in ihren Mauern bergen mag. Wegen des besondern Ansehens der Heiligkeit freilich, in welchem die Kirche des Klosters zu Doberan stand, und bei der Vorliebe der Fürsten für dieses Kloster scheint die Neigung unter diesen herrschend geworden zu sein, sich in Doberan begraben zu lassen; allein diese Neigung konnte entweder wegen hindernder Umstände, Kriegsunruhen und dergl. nicht allemal befriedigt werden, oder es teilten sie auch nicht alle fürstliche Personen oder deren Hinterlassene, und hatten diese ihre besondern Gründe, andern Orten, und unter diesen auch Wismar, den Vorzug zu geben. Leider aber hat in dieser Stadt die Hand der Zeit die Spuren jener Begräbnisse meistenteils vertilgt, und nur ein einziges Monument, aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts, ist noch erhalten. Die Nachrichten der Geschichtschreiber aber über die Plätze, wo fürstliche Personen begraben worden, sind einander oft so widersprechend, dass mit großer Vorsicht und Behutsamkeit zu Werke gegangen werden muss, um in der Bestimmung derselben nicht zu irren. Wir wollen jetzt versuchen, jene Nachrichten einer genauen Prüfung zu unterwerfen, um das Wahre von dem Falschen zu unterscheiden und so der Nachwelt die Stellen genauer zu bezeichnen, wo die Asche der in Wismar bestatteten Glieder des mecklenburgischen Fürstenhauses geborgen ist.