Vertrag mit dem Baumeister Johann Christoph Märcker wegen Erbauung einer Papiermühle. Neustadt, 1707, Sept. 2.

Beilage


Großherzogliches Geheimes und Hauptarchiv in Schwerin. Acta, betreffend Papiermühle in Neustadt.


Zu vißen sey hiemit, das unten gesetzten Dato mit genehmhaltung der Hfürstl. Cammer zu Schwerin, zwischen denen Beambten alhier an Einen und den Baumeister Mons. Johann Christoff Märckern an andern theil wegen Erbauung einer neuen Papier-Mühlen hieselbsten folgender Contract geschloßen undt vollenzogen worden, nemblich, Eß vorpflichtet sich Monsieur Johann Christoff Märcker aufs kräftigste, das große Verck der Papier Mühlen in allen ohntadelhaff zu verfertigen, und in 8 Monat in vollenkommenen gangbahren Stande zu bringen, wie folget,

1. Die Wasser Schlüße wird 9 Ellen breitt, 12 Ellen lank und auff eingerammten Pfählen geleget, wie auch mit 2 Riegen Spundpfählen, und Bollwerk, nebst einer Brükken über die Schlüße, woll verwahret, dieselbe bekombt ferner 3 Schütten, eines vor die Papier Mühlen, das andere zu frey Waßer, und das Dritte zu einer Walck Mühlen oder andern anzulegenden Wercke.

2. Ein Waßer Radt von 19 Fuß hoch mit behörigen Well-Bäumen, StirnRatt und Cämmerling, 2 Dreling mit zugehörigen Rädern und Stöcke, 2 WellBäume welche 48 Stampers haben, 2 große Blöcke jeder mit 6 Kummen, Eine neue Spindel oder Schraube zu der PapierPreße und waß sonsten an ZimmerArbeit zu diesen gangbabren Vercke erfordert wird.

3. Ein MühlenHauß zu 16 Fachen eingetheilet 34 Ellen lang, 21 Ellen breitt und 6 Ellen im Ständern hoch, neu auffzubauen, in selbigen 2 Boden über daß gantze Hauß zu legen, und die Bretter zusammen zu spunden, wie auch die Tühren und Fensterluchten außzufaltzen, das Hauß zu latten und waß sonsten an Zimmer Arbeit dabey vorfallen möchte, darin zu verrichten.

Dagegen versprechen die Beambten, daß das darzu benötigte Holtz, Spundpfähle, DiehlenBretter, Eysen und Nagel den Baumeister frey und ohne entgelt an gehörigen Ohrt unverhindertt geliefert, auch die pfähle zu schlagen, Leim und Sohden zustehen, den Graben unter und oben der Papier Mühlen zu renoviren, ihnen Arbeits Leüte frey gehalten, undt vor obspecificirte Wercker in allen an Baulohn vier hundertt und vier und sechzig Rthlr. Mecklenb. Valeür in folgenden 4 Termienen alß:
Bey Unterschreibung des Contracts 150 Rthlr.
Wann die Räder fertig, das sie an die Wellen Bäume können angehänget werden 100 Rthlr.
Wann die Schlüße und Hauß auffgesetzet 100 Rthlr.
Wann alles zur Völligen perfection gebracht, und durch einen unpartheyschen Baumeyster besichtiget ist, den Rest alß 114 Rthlr.
gegen Quitung bezahlet werden sollen.

Damit nun dieses alles von beiden Seiten nachgelebet werde, so sind zu dehm Ende von diesem Contract zwey gleich lautende Exemplar auffgerichtet, und von beiden Theilen unterschrieben und versiegelt.

So geschehen Neustad d. 2t. Septbr. 1707.
Gottfried Taber
Beambter hieselbst (L. S.)
Hierauf empfangen, nach obiger Valeur Funfzig sage 50 Rthlr. den 8. Octobr. 1707.

Joh. Christoph Märcker.

den 22. Octbr. empfangen 20 Rthlr.
den 5. November empfangen 20 Rthlr.
den 19. November empfangen 20 Rthlr.
den 27. November empfangen 40 Rthlr.
Auf den ander Termin empfangen 100 Rthlr. sage Hundert Reichsthaller den 23. January Ao. 1708.

Johann Christoph Märcker.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mecklenburgische Papiermühlen