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77. Capithan, Johann Friedrich Felix aus Parchim, erwarb am 13. Febr. 1784 nach Zahlung von 100 Gulden das Bürgerrecht als Schneider; J. G. Schwartz (Nr. 484) und J. Chr. Liskau (Nr. 305) erwiesen am 31. Jan. 1784 seine Echtgeburt. Er war der älteste Sohn des vor 1784 verstorbenen Parchimer Bürgers und Schneiders Johann Friedrich Felix C. und seiner Frau Maria geb. Lambeck. (Bb. Gb.)

Carl(in) s. Kelling (Nr. 226).


78. Carmon, Laurentius, aus Rostocks wurde im August 1672 in die zweite Klasse des Gymnasiums aufgenommen. (M.)

79. Clandrian, Christian, aus Rostock, geb. um 1584, trat am 29. Aug. 1628 als Regimentsvogt (Regimentsschulz, = Auditör) gegen den monatlichen Sold von 75 polnischen Gulden in Danzigs Kriegsdienste; am 5. Dez. 1629 erhielt er außerdem noch einen Gulden als wöchentliches Wohnungsgeld bewilligt. Genau ein Jahr darauf bat er den städtischen Kriegskommissar, ihn nicht wie andere Offiziere zu entlassen; er habe erst vor wenigen Monaten vorteilhafte Stellen ausgeschlagen, um in Danzigs Diensten zu bleiben; wenn ihn der Rat jetzt entlasse, so käme er in bittere Not, „weill eß leider in meinem Vaterlandt noch der Zeit also zustehet, das Ich mich in daßelbe wieder zu begeben billig bedencken habe.“ Der Kriegsrat sagte ihm zu, ihn in städtischen Diensten zu behalten, falls er sich mit 40 Gulden Monatsold begnügen würde. Dabei blieb es denn auch bis zum 25. Februar 1638, an dem Clandrian eine Zulage von monatlich 20 Gulden zugebilligt erhielt. Am 30. Dez. 1641 bezeugte er die Echtgeburt D. Wageners (Nr. 547). Er starb nicht lange vor dem 22. Dez. 1654. (Militaria [VIII], Paket 2 Nr. 338, 366, 388; Paket 3 Nr. 587; Paket 20 Nr. 82.)

80. Clinth, Joachim, aus Wismar, wurde im April 1683 in die erste Klasse des Gymnasiums ausgenommen. In der Matrikel der Universität Greifswald wird er zum 29. April 1694 als Joachimus Clinth Wismariensis studiosus multorum annorum aufgeführt. (M.) Pastor zu Wismar seit 1696.

81. Cogelius, Jakobus, aus Parchim, trat im Mai 1618 in das Gymnasium ein. (M.)

? 82. Constantin, Jochim, aus Neubrandenburg?, geb. um 1606, Einwohner und Träger in Danzig, bezeugte am 30. Mai 1646 die Echtgeburt J. Möllers (Nr. 339).

83. Cordesius, Johannes, aus Rostock, wurde im April 1692 in die erste Klasse des Gymnasiums aufgenommen. (M.) Wohl der spätere Rektor zu Lübz.

84. Corell, Matthias Kaspar, aus Wismar, gewann am 26. Aug. 1757 mit 100 Gulden das Bürgerrecht als Schlosser. (Bb.)

85. Corvinus, Dr. Johannes, sonst Rabe genannt, geb. am 4./14. Aug. 1583 zu Güstrow als Sohn des dortigen Bürgers David Rabe. Am 30. Aug. 1602 wurde er gegen Erlegung von 16 sol. an der Universität Greifswald immatrikuliert. Er war später Archidiakon an der Nikolaikirche in Stralsund und erhielt 1617 nach dem Tode des Michael Coletus eine Berufung zu der ersten Pfarrstelle an der Marienkirche in Danzig, doch weigerte er sich als strenger Lutheraner zunächst diesen Ruf anzunehmen, wenn nicht verordnet würde, daß er nicht mit einem Calvinisten am Altare zu stehen brauche. Es muß dem Rate viel an der Gewinnung dieses Predigers gelegen haben, denn der Reformierte Thomas Fabricius wurde nach St. Peter und an seine Stelle Rathmann an St. Marien versetzt. Am 16. Dez. 1617 promovierte Corvinus auf Wunsch und Kosten des Danziger Rates zu Greifswald in Gegenwart u. a. des Güstrower Superintendenten Lukas Backmeister zum Doktor der Theologie; am Dienstag, den 22. Jan. 1618, traf er in Danzig ein, unterschrieb am 26. Jan. die Notel 1) und wurde am folgenden Tage von dem Sekretär Hermann Freder in Gegenwart seiner drei Spezialkollegen, des Mag. Conrad Brackermann, des Martin Remus und des Mag. Rathmann sowie der Kirchenväter in sein neues Amt eingeführt, das er am nächsten Sonntage, am 28. Januar, mit seiner ersten Predigt wirklich antrat. Am 4. Mai 1621 verheiratete er sich mit Elisabeth Schmidt, Tochter des Vorstehers der Pfarrkirche Nickel Sch. und der Elisabeth geb. von der Linde. - Corvinus schrieb und predigte besonders gegen den mystischen Asketen Johann Arndt und seine „Vier Bücher vom wahren Christentum“ und geriet deswegen mit verschiedenen Predigern Danzigs, auch mit seinem Amtsbruder Mag. Rathmann, in heftigsten Schriften- und Predigtenkampf, der in dem zu jener Zeit infolge der erbitterten Fehde zwischen Lutheranern und Reformierten sehr erregten Danzig oft recht unangenehme Auftritte und Erscheinungen gezeitigt haben muß. Denn so beliebt und angesehen Corvinus auch war, so wurde er dennoch, als er wegen des im Streite mit dem damaligen Stadtobersten Christoph von Hubald abgesetzten Predigers zu St. Gertrud und Salvator Elias Hirschfeld öffentlich und heimlich eiferte, im Anfang des Jahres 1643 vom Rate abgesetzt, zumal er sich weigerte, Nachmittags zu predigen, wenn Nathanael Dilger, der ohne Vorwissen der Gemeinde vom Rat zum Substitut seines Vaters berufen worden war, am Vormittage gepredigt habe. Vergeblich waren die dreimaligen Bittschriften der Bürger an den Rat, Corvinus mußte weichen, „weil der Zeit ungelegenheit damahls keine Remedia leiden wollten.“ So zog er am 3. Aug. 1643 mit seiner Frau und seiner Tochter Anna nach Lübeck, wo er ohne wieder zu amtieren lebte, bis er am 27. März 1646, zwei Monate nach seiner Frau, im 63. Lebensjahre starb. - Sein Bild hängt in der Dreßkammer der Danziger Marienkirche. Ephraim Prätorius, der Verfasser der Handschrift „Das evangelische Danzig“ (Nr. 428 der Danziger Stadtbibliothek), der die obigen Notizen entnommen sind, vermutet, daß es Johann Petrus Titius gewesen sei, der Corvinus den Nachruf gewidmet habe:

„Corvinus hat mit Fleiß des Herren Wort gelehrt,
Und sein Gewißen nicht noch Jemand sonst versehrt,
Als man ihn doch verstieß, stund ihm der Himmel offen,
Und was er prophezeyt, hat redlich eingetroffen.“

Des Corvinus Hauptschriften außer mehreren kleineren Streitschriften sind 1) Zwey theologische Bedencken über ein fanatisch Büchlein Johannes Banier, desfen titul: Spiegel und Abriß des Greuels der Verwüstung; cum propria prefatione. Stetin 1623. 4°. 2) Antwort auff ein überschicktes und gedrucktes Bittschreiben eines Kalvinischen Dockmäusers. Dantzig 1625. 4°. 3) Leichpredigt über Ps. 25 Vers 15-18. Dantzig 1639. 4°. 9 plagulas. (Handschr. 428 der Danziger Stadtbibliothek, Seite 165-168.)

86. Crakau (Crakaw, Crackaw, Crackau), Jochim (Joachim), aus Kröpelin, geb. um 1614, gewann nach längerem Aufenthalte in Rostock am 12. Mai 1648 das Bürgerrecht in Danzig als Schopenbrauer. Seine Echtgeburt wurde am 12. März 1648 von H. Bisterfeldt (Nr. 38) und Jochim Arendt (Nr. 6) beglaubigt, von denen der letztere ein Nachbarskind Jochim Crakaus und mit ihm erzogen worden war. Crakaus vor 1648 verstorbene Eltern waren der Bürger und Zimmermann Jochim C. in Kröpelin und seine Frau Margarete. Am 24. Juli 1649 bezeugte er die Echtgeburt E. Koeckmeisters (Nr. 243). (Bb. Gb.)

87. Craco, Andreas, aus Rostock, wurde im Nov. 1587, als in Danzig gerade die Pest wütete, in das Gymnasium aufgenommen. Er studierte 1585/86 in Jena und war vor 1595 bis 1636 Pastor in Bützow. (M.)

88. Cracovius, Petrus, aus Bützow, trat im April 1617 in das Gymnasium ein. (M.)

89. Culebars, Nikolaus Joachim, von Ribnitz, wurde im Aug. 1672 in die erste Klasse des Gymnasiums ausgenommen. Er war vermutlich verwandt mit dem am 23. Juli 1691 in Greifswald immatrikulierten stud. jur. Johann Andreas Kulbars aus Ribnitz. (M.)




1) Eine vom Rat zu Danzig 1567 erlassene Verordnung, durch die er eine Einigung und friedliches Nebeneinanderlehren und -leben der Lutheraner und Reformierten zu erzielen hoffte.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mecklenburger in Danzig