Lübz
Malchin, in der reichsten und schönsten Gegend des Landes an der Pene gelegen, ist durch den Verkehr einer zahlreichen und begüterten Rittersschaft im Lande Wenden oder Werte immer eine blühende, lebhafte Stadt gewesen und hat immer zu den reichsten im Lande gehört.
Als im Jahre 1215 durch Verleihung des in der angrenzenden Feldmark Basedow untergegangenen Pfarrdorfes Wargentin an das altmärkische Cistercienser-Nonnen-Kloster Arendsee in dieser Gegend zuerst das Christenthum eingeführt ward, war Malchin noch ein Dorf. Die Stadt ward im J. 1236 von dem Fürsten Nieclaus von Werle gestiftet. Das Dorf Wargentin aber stand in so großem Ansehen, daß ein Thor und eine Straße der neuen Stadt von demselben den Namen erhielten, wie auch der nahe, große, jetzt sogenannte Malchiner See bis auf die neueren Zeiten Wargentiner See hieß. Im Januar 1247 weihete der Bischof von Camin die reich ausgesteuerte, noch jetzt sehr reiche, der Jungfrau Maria und dem Evangelisten Johannes geweihete Kirche.
Die Stadt besitzt seit uralter Zeit eine mit weiten Wiesenflächen geschmückte, sehr ausgedehnte Feldmark, welche noch heute mit einer hohen Landwehr umgeben ist. Schon früh ward durch diesen Besitz die Stadt wohlhabend. Im J. 1294 erwarb sie von dem Fürsten Nicolaus U. von Werle dazu Gerechtigkeiten an dem großen und reizenden Wargentiner See, welcher daher in spätern Zeiten Malchiner See genannt ward; in den neuesten Zeiten sind diese an den Maltzan aus Rothenmoor zu ihren anderen Gerechtigkeiten abgetreten.
Im 14. Jahrhundert war Malchin nächst Parchim die bedeutendste; Landstadt, so daß sie es wagen konnte, die übermüthigen Bewegungen der Seestädte nachzuahmen und während der Minderjährigkeit des Fürsten Johann IV. von Werle das in der Stadt gelegene fürstliche Schloß zu brechen; der Fürst verkaufte am 11. Juni 1372 die Schloßstelle und den Burgwall an die Stadt zu Stadtrecht, unter dem Versprechen, fernerhin kein Schloß in der Stadt zu haben. Auch gegen mehrere Ritter in der Gegend führte die Stadt in einer Fehde einen förmlichen Krieg, in welchem die Bürger im Jahre 1385 zu Faulenrost den Knappen Maltzan auf Schorssow erschlugen, bis der Fürst den Streit in Güte beilegte. Durch solche Vorgänge erwarb sich die Stadt, wenn auch nicht Billigung und Gunst, doch Kraft, welche durch fürstlichen Einfluß in der Folge geregelt zu sein scheint; noch heute zeugen die starken Mauern und Thore von mittelalterlicher Kraft.
Im J. 1397 brannte in einer Feuersbrunst auch die Kirche aus, welche nun in einem andern Style wieder hergestellt, erweitert und vergrößert ward.
Im Allgemeinen ist in den neuern Zeiten die Geschichte der Stadt mehr eine friedliche und nicht einflußreiche: im J. 1621 erhielt sie die Zusicherung der Haltung des Landtages in jedem zweiten Jahre in ihren Mauern; im dreißigjährigen Kriege litt auch sie bedeutend, am Mittwoch vor Pfingsten, am 3. Juni 1663, legte eine Feuersbrunst fast die ganze Stadt in Asche. In den neuesten Zeiten hat die Stadt durch Chausseen und vermehrten Verkehr nicht wenig gewonnen, so daß sie zu den freundlichsten Städten des Landes gehört.
Auf unserem Bilde erblicken wir den Marktplatzt links an demselben das in den letzten Jahren neu erbauete Rathhaus, in welchem die Landtagsversammlungen gehalten werden; in der Mitte die reiche und gut gebauete Kirche, welche in den letzten Jahren restaurirt und geschmückt ist, namentlich durch ein Altargemälde und gemalte Fenster, deren erstes im Jahre 1844 eingesetzt ist; im Hintergrunde die wargentiner Straße und das wargentiner Thor.
Als im Jahre 1215 durch Verleihung des in der angrenzenden Feldmark Basedow untergegangenen Pfarrdorfes Wargentin an das altmärkische Cistercienser-Nonnen-Kloster Arendsee in dieser Gegend zuerst das Christenthum eingeführt ward, war Malchin noch ein Dorf. Die Stadt ward im J. 1236 von dem Fürsten Nieclaus von Werle gestiftet. Das Dorf Wargentin aber stand in so großem Ansehen, daß ein Thor und eine Straße der neuen Stadt von demselben den Namen erhielten, wie auch der nahe, große, jetzt sogenannte Malchiner See bis auf die neueren Zeiten Wargentiner See hieß. Im Januar 1247 weihete der Bischof von Camin die reich ausgesteuerte, noch jetzt sehr reiche, der Jungfrau Maria und dem Evangelisten Johannes geweihete Kirche.
Die Stadt besitzt seit uralter Zeit eine mit weiten Wiesenflächen geschmückte, sehr ausgedehnte Feldmark, welche noch heute mit einer hohen Landwehr umgeben ist. Schon früh ward durch diesen Besitz die Stadt wohlhabend. Im J. 1294 erwarb sie von dem Fürsten Nicolaus U. von Werle dazu Gerechtigkeiten an dem großen und reizenden Wargentiner See, welcher daher in spätern Zeiten Malchiner See genannt ward; in den neuesten Zeiten sind diese an den Maltzan aus Rothenmoor zu ihren anderen Gerechtigkeiten abgetreten.
Im 14. Jahrhundert war Malchin nächst Parchim die bedeutendste; Landstadt, so daß sie es wagen konnte, die übermüthigen Bewegungen der Seestädte nachzuahmen und während der Minderjährigkeit des Fürsten Johann IV. von Werle das in der Stadt gelegene fürstliche Schloß zu brechen; der Fürst verkaufte am 11. Juni 1372 die Schloßstelle und den Burgwall an die Stadt zu Stadtrecht, unter dem Versprechen, fernerhin kein Schloß in der Stadt zu haben. Auch gegen mehrere Ritter in der Gegend führte die Stadt in einer Fehde einen förmlichen Krieg, in welchem die Bürger im Jahre 1385 zu Faulenrost den Knappen Maltzan auf Schorssow erschlugen, bis der Fürst den Streit in Güte beilegte. Durch solche Vorgänge erwarb sich die Stadt, wenn auch nicht Billigung und Gunst, doch Kraft, welche durch fürstlichen Einfluß in der Folge geregelt zu sein scheint; noch heute zeugen die starken Mauern und Thore von mittelalterlicher Kraft.
Im J. 1397 brannte in einer Feuersbrunst auch die Kirche aus, welche nun in einem andern Style wieder hergestellt, erweitert und vergrößert ward.
Im Allgemeinen ist in den neuern Zeiten die Geschichte der Stadt mehr eine friedliche und nicht einflußreiche: im J. 1621 erhielt sie die Zusicherung der Haltung des Landtages in jedem zweiten Jahre in ihren Mauern; im dreißigjährigen Kriege litt auch sie bedeutend, am Mittwoch vor Pfingsten, am 3. Juni 1663, legte eine Feuersbrunst fast die ganze Stadt in Asche. In den neuesten Zeiten hat die Stadt durch Chausseen und vermehrten Verkehr nicht wenig gewonnen, so daß sie zu den freundlichsten Städten des Landes gehört.
Auf unserem Bilde erblicken wir den Marktplatzt links an demselben das in den letzten Jahren neu erbauete Rathhaus, in welchem die Landtagsversammlungen gehalten werden; in der Mitte die reiche und gut gebauete Kirche, welche in den letzten Jahren restaurirt und geschmückt ist, namentlich durch ein Altargemälde und gemalte Fenster, deren erstes im Jahre 1844 eingesetzt ist; im Hintergrunde die wargentiner Straße und das wargentiner Thor.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mecklenburg in Bildern 1845