Hohenzieritz

Hohenzieritz hat im allgemeinen dieselbe Geschichte mit Prillwitz. Schon im Jahre 1274 wurden die von Preeatel von dem Fürsten Nicolaus von Werle mit Hohenzieritz und den daneben liegenden Gütern, zwischen Penzlin und Prillwitz schriftlich belehnt, nachdem sie wohl schon längere Zeit im Besitze gewesen waren. Wenn auch diese Güter in eines andern Herrn Lande lagen, so wurden sie doch bald mit den prillwitzer Gütern zusammengeworfen, und hatten mit diesen ziemlich gleiche Schicksale. Zuletzt war Hohenzieritz im Besitze der den von Bredow verwandten Familie von Fabian. Als der Major von Fabian im Jahre 1768 ohne Lehnsnachfolger starb, zog der Herzog Adolph Friederich IV. das Gut als ein heimgefallenes Lehn ein und übertrug es seinem Bruder, dem nachmaligen Großherzoge Carl, für sich und seine Erben. Der reizende Ort ward der ländliche Lieblingssitz dieses Fürsten, welcher denselben angemessen einrichtete und mit Geschmack verschönerte. Doch als der Ort am schönsten blühete, sah man ihn nur mit tiefer Wehmuth: Deutsschlands Stolz und Freude, die unvergeßliche preußische Königin Louise, des edlen Herzogs Carl Tochter, starb während eines Besuches bei ihrem Vater zu Hohenzieritz am 19. Juli 1810, und der viel geprüfte, erschütterte Gemahl kam mit dahin, um ihr die Augen zu schließen. Seitdem steht das Schloß wie ein Trauerdenkmal so, wie es beim Tode der Königin stand, und im Garten in einem Tempel ihre gelungene Büste zur dauernden Erinnerung.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mecklenburg in Bildern 1845