Des Volkes Art und die Grundzüge seines Charakters

Die Bevölkerung Mecklenburgs, wenn auch hie und da in Folge ihrer Beschästigung und Lebensweise sich Verschiedenheiten bemerkbar machen, ist, wie wir in der Einleitung zeigten, sächsisch-deutschen Stammes. Über die Aussnahmen werden wir später noch einige Worte sagen; hier genügt die Betrachtung des Allgemeinen.

Die Geschichte lehrt uns die Sachsen, einen aus scandinavischen Gefolgschaften, hauptsächlich von der dänischen Halbinsel her, erwachsenen Volksstamm, als tapfere, trotzige Gesellen kennen, welche fest an ihrem Glauben und ihrer Volkstümlichkeit hielten und schon früh mit den ihnen südlich und südwestlich angrenzenden Thüringern in Streitigkeiten und Kämpfe gerieten. Diese endigten damit, dass die Sachsen sich mit ihren westlichen Nachbaren, den Franken, verbanden und das Reich der Thüringer unter Hermansried vernichteten (527—530). Durch diese siegreichen Kämpfe dehnten sie ihr Gebiet südlich bis an die Saale, westlich bis an das fränkische Land und östlich bis mindestens zur Elbe hin aus. Wie lange diese Grenzen bestanden, ist nicht sicher anzugeben. Aus den Verbündeten aber wurden bald Feinde und im Laufe des achten Jahrhunderts finden wir die auftrafischen (fränkischen) Hausmeier (majores domus) von Westen und Süden her mit der Bekämpfung des Sachsenvolkes beschäftigt. Diese Kämpfe waren zunächst entstanden aus dem allen älteren Völkerschaften natürlichen Triebe, ihr Gebiet über die augenblicklichen Grenzen auszudehnen. Es ist bekannt, wie wacker die Sachsen den Franken widerstanden und wie aus dem Heerde ihrer Abstammung, aus Nordalbingien, immer neuer Widerstand sich erhob, bis endlich unter Carl dem Großen die Bekehrung der heidnischen Sachsen zum Christentume Mitzweck der Kämpfe wurde und diesem großen Krieger die Unterwerfung und gewaltsame Bekehrung der Gegner gelang. Obwohl nun die Sachsen das Christentum nur besiegt angenommen hatten, setzte sich dasselbe doch bald unter ihnen fest und nun wurden sie wieder eifrige Träger und Verbreiter desselben zu den ostwärts wohnenden heidnischen Völkerschaften hin, als welche ihnen die Slawen im östlichen Holstein (Wagrien), Mecklenburg, Pommern und Rügen zunächst standen. Hier gab es nun wieder lange dauernde, hartnäckige Kämpfe, welche mit der Eroberung des slawischen Gebietes endigten, indem die Sachsen die in Holstein und Mecklenburg wohnenden, die Dänen aber die rügischen Slawen unterwarfen. Nachdem dies geschehen, begann das Geschäft der Kolonisation, d. h. der Besitznahme des Landes. Es ist historisch nachweisbar, dass in einzelnen Gegenden, z. B. im heutigen „Klützer Winkel“, schon um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts kein Slawe mehr ansässig war. Doch ist es auch sehr wahrscheinlich, dass einzelne Reste der letzteren sich in den entfernteren (östlichen) und den unfruchtbaren, damals wilden, sumpfigen und waldigen Teilen des Landes erhielten (z. B. in der südwestlichen Heideebene). Hier vermischten sie sich allmählich mit den Sachsen oder behielten auch zum Teil ihren ursprünglichen Typus bis auf die Neuzeit bei, bildeten aber unter der ganzen Bevölkerung nur einen sehr geringen Teil. Die weitaus größte Mehrzahl der Bewohner Mecklenburgs, zumal diejenigen der landbesitzenden Klassen, ist also bis auf einzelne, später anzuführende Ausnahmen, sächsischer Abstammung. — (Eingehend und in vortrefflich anschaulicher Weise findet man die Kolonisation Mecklenburgs in Lisch, Jahrbüchern etc. Bd. XIII. Seite 57 bis 116 von dem Pastor F. Boll zu Neubrandenburg beschrieben; auch der Präpositus Salfeld zu Ludwigslust gab vor mehreren Jahren eine kleine, diesen Gegenstand berührende Schrift heraus, unter dem Titel: „Wie Mecklenburg ein christliches Land wurde“ u s. w)


In den Grundzügen des sächsischen Volkscharakters nun, wie ihn uns die Geschichte kennen lehrt, finden wir diejenigen unserer jetzigen Bevölkerung, wenn auch durch Zeit und Sitte gemildert, wieder. Die Sachsen werden geschildert als ein Volk trotzig und widerstrebend gegen Fremdes und Ausgedrungenes, beharrlich im Eigenen, fest, tapfer, selbstbewusst und selbstständig. Wer denjenigen Teil unserer Bevölkerung, welcher hier in Betracht kommt, (nicht die mit fremden Elementen gemischten Städter, nicht die besitzlose, wandernde Bevölkerung, sondern die grundbesitzende, vornehmlich also die „Bauern“ mit ihren in den dörflichen Gemeinschaften seit Jahr und Tag ansässigen Verzweigungen) — wer diese Leute genau beobachtet, wird jene Charakterzüge an ihnen leicht entdecken. Was Gutes im Volke liegt sowohl, wie manche tadelnswerte Auswüchse lassen sich auf dieselben zurückführen: Die große Anhänglichkeit an den ererbten Besitz und die gewohnte Ordnung, die Unlust zur Einführung fremder Elemente in diese, Trotz gegen Alles, was der eigenen Neigung widerstrebt, ein sehr ausgebildetes Pflichtbewusstsein, große Ergebenheit gegen die von Gott gefügte Ordnung, unerschütterliche Willensfestigkeit, Treue und Anhänglichkeit gegen Freunde und Familie. In diesen Charakterzügen kennzeichnet sich das Volk, als solches fühlt es sich glücklich und zufrieden und die Ordnung, die alte Ordnung ist sein Palladium, das man ihm nicht ohne Noth nehmen soll. Vielleicht ist keine Bevölkerung der Ordnung schwerer zu entziehen, als die unsrige, aber auch vielleicht keine, wenn verleitet, so schwer wieder an die Ordnung zu gewöhnen, als eben sie und die übrige ihr nahestehende norddeutsche Bevölkerung. —

Immer tritt das Individuum mit seinem Selbst hervor, will selbst urteilen und handeln, eine selbstständige Überzeugung gewinnen, ehe es sich entscheidet. Leute, denen das Volk ein unbedingtes Vertrauen schenkt, gibt es sehr wenige; wer sonst zu belehren sucht, dem bringt man nur ein mit der großen Selbstschätzung Hand in Hand gehendes Misstrauen entgegen. Wenn sich auch dies Letztere gegen höher Stehende und Gebildetere selten offen zeigt, so ist nichts desto weniger die Hartköpfigkeit der Mecklenburger sprichwörtlich geworden, und im besten Falle reserviert sich die betreffende Person stillschweigend ihren eigenen Willen. Mit Worten streitet man eben so ungern, wie man unbedingt bejahet oder verneint. Der Bauer sagt, wenn ihm etwas richtig scheint: „Mag woll sien“, das ist ein Ja mit Vorbehalt; scheint ihm aber eine Sache bedenklich oder unrichtig, so hat er allerlei Wendungen, um einem kategorischen „Nee“ zu entgehen: „Is nix för mi“ oder „Dat hew ick nich nödig“ oder, wenn ihm gar zu arg zugesetzt wird: „Ick bün man en Buer“ und dergleichen Reden, in denen das persönliche Fürwort ganz besonders stark betont wird.

Die Anhänglichkeit an das Hergebrachte, an die überlieferte Sitte, Wirtschaftsweise u. s. w. ist ganz natürliche Folge seines Wesens, das sich selbst genügt, ohne sich absichtlich dem Besseren zu verschließen. Der Bauer überlegt und prüft viel mehr, als man glaubt und würde oft aus freien Stücken Verbesserungen treffen, wenn er nur immer wüsste, wie er diese anzustellen hätte. Sein Verstand urteilt gewöhnlich sicher und richtig, und wenn er sich für eine Sache entschieden hat, so setzt er sie in den mehrsten Fällen — trotz augenblicklicher Kosten und Verluste — durch. Beobachtung liebt er dabei nicht, ja es macht ihn solche widerstrebend; auf seinem Wege geht er aber ohne Aufenthalt vor und man sieht es oft verwundert mit an, wie eine ganze Dorfschaft irgend eine neue Einrichtung, von der sie sich Gewinn verspricht, mit einer Schnelligkeit durchführt, die man gar nicht erwartet hatte. Den Beamten gegenüber ist freilich der Bauer oft ein ganz anderer Mensch, als in seinem Dorfe; er scheint seinen ganzen Verstand im Hause gelassen zu haben, besonders wenn es sich um irgend eine den Beutel treffende Anordnung handelt. Widersetzlich wird er zwar nie oder doch sehr selten, aber möglichst langsam und lässig in der Ausführung wird er gewiss und beschränkt sich am liebsten auf das rein Notwendige bei derselben.

Die Beschränkung auf sich selbst und das dem Ich Naheliegende ist ein Grundzug aller naturwüchsigen, unvermischten Volksstämme, und es geht dieselbe auch über die Familie und das Haus in die dörfliche Gemeinschaft hinüber. Die Liebe zum heimatlichen Dorfe findet man in Süd und Nord bei allen sesshaften Völkern; es ist bekannt, wie dieselbe bei unserem Volke sehr stark ausgeprägt ist. Nicht bloß Sitten und Gewohnheiten hängen (jedoch nur noch selten) dem einen Dorfe an, welche dem andern fehlen, auch die Gemeinschaft der Menschen beschränkt sich am liebsten auf das Dorf. Hier in unserem Mecklenburg, wo weder Berge die Dorfmarken unterbrechen, noch Flüsse sie scheiden, sehen wir dennoch, wie Jahrhunderte hindurch die Sitte eine stärkere Grenze zwischen Dorfschaften bildete, als es Berge oder Flüsse vermocht hätten. Wir erinnern hier beiläufig an die verschiedenartige Tracht der „bunten“ und „braunen“ Bauern im Ratzeburgischen, der „bunten“ und „schwarzen“ bei Rostock, der Zepeliner u. A. Es ist die Anhänglichkeit an das Angestammte, an die Sitte, welche diese verschiedene Art zu erhalten vermochte, gestärkt durch die große Selbstschätzung, welche eben das Angestammte stets für das Beste hält und alles außer diesem Liegende als Fremdes, Schlechtes, missachtet.

Auch äußerlich macht sich diese Selbstachtung, welche man keineswegs mit der absolut tadelnswerten Selbstüberhebung verwechseln darf, in nicht unbedeutendem Grade geltend. Mit dem Begriffe eines echten Bauern verbindet sich unwillkürlich derjenige eines bewussten, ehrenfesten Auftretens. Es zeigt sich ein richtiger Blick darin, wenn Masch uns in seiner Schilderung die Ratzeburger Bauern (Lisch, Jahrbücher etc. Bd. II., S. 141 flgd.) vorführt, wie sie ernst und ehrenfest zur Kirche wandeln. Auf diesem Gange in ihrer eigentümlichen Tracht, mit dem Gesangbuche unter dem Arme und in feierlicher Stimmung sind sie so recht ganze Menschen. Man sieht es dem Bauern an, dass er auch in seinem Dorfe Bauer (nicht „Herr“) ist, und das ist er völlig. Er ist Haupt einer großen Familie, die ihre Zweige durch das ganze Dorf erstreckt; Herr derselben ist er nicht und will er nicht sein, es gibt ja außer ihm der Häupter, der Grundbauern, gewöhnlich noch mehrere. Jene große Familie aber besteht aus allen Gliedern, die von den ansässigen Familien abstammen; aus der Fremde Zugezogene werden immer als Eindringlinge betrachtet, man sieht sie sehr ungern im Dorfe und nimmt sie schwer in Wohnung und Arbeit (ein Umstand, der— beiläufig erwähnt — die Niederlassung, soweit sie vom Besitze einer Wohnung besonders mit abhängt, nicht selten erschwert). Diese große Familie dutzt sich im Gefühle der gleichen Abstammung gegenseitig, während man sich das Dutzen von Fremden nicht bieten lässt nnd wenn es geschieht, wohl spitzig fragt: „Hebben wie all Bröreschaft makt?“

Das feste, gravitätische Wesen des Bauern zeigt sich nicht selten, besonders dem ihm im Allgemeinen nicht wohlgefälligen Städter gegenüber, als Derbheit und „Forschheit“. Wer jederzeit mit Tat und Rede für sich einzustehen vermag, daneben in seinem Auftreten eine gewisse übersprudelnde Keckheit und Kraft offenbart, der ist ein „forscher“ Mann. Diese Forschheit zeigt sich jedoch am klarsten in der sprachlichen Ausdrucksweise, welche voller Kraftwörter ist, unbekümmert, ob die Rede dem Empfindsamen angemessen ist oder nicht. Wer modisch geputzt nach dem bedeutsamen Volksausdrucke „up de Tehen geiht“, der heißt ein „liederlicher“ Kerl und ist in der Meinung der Leute so ziemlich drunter durch. Ein forscher Bursche braucht nicht allemal großen Mutterwitz zu besitzen, es kommt hier mehr das imponierende Auftreten zur Frage; wer aber ersteren besitzt, der ist ein „slusuhriger“ (schlitzöhriger) Kerl, ein durchtriebener, schlauer und witziger Mensch. Im Allgemeinen wägt man indessen die Worte sehr bedächtig ab, trifft jedoch gewöhnlich das Richtige damit und wo man nicht gern Rede stehen will, da hilft man sich durch eins der vielen kernhaften Sprichwörter, die Jedermann kennt. Mit diesen setzt man in streitigen Fällen „den Trumpf aus“, gegen sie gilt keine Appellation, denn sie stammen aus „alter Zeit, wo die Leute noch klüger waren, als jetzt“.

Bei großer Körperkraft unermüdlicher, obwohl sich nie übereilender Fleiß, sorgsame Ausführung des Vorgenommenen, unendliche Willenszähigkeit bei großer Anhänglichkeit an die heimathliche Scholle — diese Volkseigenschaften erklären es, wie auch in dem oft verwüsteten Lande die alte Bevölkerung sich entweder wieder einfinden konnte, oder doch, wo sie vertilgt war, durch Leute gleicher Abstammung ersetzt wurde, so dass eine Vermischung selten oder gar nicht stattfand. Durch sie blüheten die z. B. im dreißigjährigen Kriege verwüsteten Fluren neu wieder auf und durch sie erreichte das Land in wirtschaftlicher Hinsicht seine jetzige hohe Bedeutung. Regsamkeit und denjenigen spekulativen Sinn, welcher neue Ersfindungen, gewinnreiche Unternehmungen aussucht und ausübt, vermisst man. Der rechte Bauer ist überhaupt mehr genügsam und sparsam, als auf den Erwerb erpicht; obwohl er den Wert des Geldes schätzt, verschließt er sein Erworbenes doch lieber, als dass er es auf Unternehmungen anlegt, deren Tragweite er nicht sofort erkennt. Das Mein, der Besitz hat einen sehr großen Wert in seinen Augen, doch bemüht sich jeder mehr, das Erworbene zu erhalten, als Neues zu erwerben. Das ist auch natürlich, weil sich Alle für gleich achten; wer viel hat, ist aus diesem Grunde kein Harbreit besser, als wer wenig hat. Die Bedürfnisse sind ja verhältnißmäßig gering, die Tracht Aller ist gleich, die Wünsche sind fast allgemein dieselben, das Geld wird selten für die Person, zum äußerlichen Schmucke verwendet, und noch seltener würde Derjenige an Ansehen und Geltung gewinnen, welcher dies tun wollte. Es ist wahr, die Neuzeit hat hierin Manches geändert, Putz- und Vergnügungssucht greifen auch in diesen Kreisen weiter um sich. Noch aber geschieht dies immer nur ausnahmsweise und in den mehrsten Fällen putzt man sich heraus, ohne die gewohnte Tracht wesentlich zu verändern. So sieht man wohl statt einfach bunter glänzende goldgewirkte Bänder, statt zinnerner Brustschnallen silberne, statt silberner goldene Ohrringe usw. Ob sich hiemit der Anfang einer Übergangszeit anbahnt, was sehr wahrscheinlich ist, muss die Zukunft lehren; wir schildern natürlich nicht das Vorübergehende, sondern greifen lieber um einige Jahre zurück und sichten zwischen dem, was eigentümlich, und dem, was Folge wechselnder Mode ist.

Strenger Familiensinn zeichnet den Mecklenburger aus; zwischen den einzelnen Gliedern des Hauses herrscht eine gewissenhaste Befolgung bäuerlicher Etiquette. Zunächst bilden die Achtung der Eltern und die gegenseitige Hochhaltung der Eheleute die Grundlagen eines Verhältnisses, in welchem auch die Kinder eine volle und gültige, durchweg aber nach ihrer Geburt gegliederte Berücksichtigung genießen. Dies sind allerdings echt germanische Charakterzüge, welche schon allein die Abstammung der Leute beweisen könnten. Das Recht der Erstgeburt, die Hochachtung und Gleichberechtigung der Frau und die Heilighaltung des Besitzes sind durchgehends herrschend; an erstere knüpft sich die Ordnung in der Familie, an letztere diejenige des Dorfes und des Lebens. Nach dem Vater tritt der älteste Sohn oder — in Ermangelung von Söhnen — die älteste Tochter in den Besitz; letzteres ist eine Sitte, die sich bei Völkern nicht-germanischen Stammes ursprünglich nicht findet. Der älteste Sohn heißt in dem Munde der Leute selbst der „Vizebauer“, die jüngeren Kinder sind „das Gesinde“, d. h. ihr Beruf ist der Dienst (gewöhnlich auf der väterlichen Scholle), eine herabsetzende Bedeutung hat dies Wort natürlich nicht. Eine Entschädigung der jüngeren Kinder an Gelde findet nur dann statt, wenn der Vater bares Vermögen hinterlässt. Dies ganze System hat, gleich wie die Fideicommisse und andere echt germanische Einrichtungen, die ungeschmälerte Erhaltung des Besitzes in der Familie zum Zwecke, deren Repräsentant eben der Erstgeborene ist. Wir erkennen hier, wie manche von der abstrakten Wissenschaft und den Strebungen der Neuzeit verdammte Erscheinungen im Leben aus tiefer sittlicher Grundlage ruhen und als solche sehr berechtigt sind. So ist auch der grundbesitzende Bauer selbst, wie wir oben sagten, nicht „ein Herr“ im Dorfe und hat nicht als solcher Anspruch auf Achtung, sondern er ist Repräsentant des Besitzes, ein Ältester des Dorfes und wurde deshalb vor noch nicht langer Zeit „Bauernvater“ genannt.

Sehr oft tritt der erstgeborene Sohn seine Bauernstelle noch bei Lebzeiten des Vaters an, welcher sich auf den sog. „Altenteil“ begibt. Diese Sache ist bekannt, aber merkwürdig bleibt es doch, wie ein Mann, der oft gar nicht so alt ist, sich der so lange geübten Beschäftigung freiwillig und vollständig begeben kann. Wir möchten auch hierfür den Grund in dem nun befriedigten Bewusstsein suchen, dass die Nachfolge des Besitzes in der Familie jetzt gesichert ist; dies war der Zweck seines Lebens und Strebens. — Übrigens ist das Familienleben an Äußenrungen der Zuneigung und Liebe arm; man hat für alle Fälle eine bestimmte Norm, eine hergebrachte Etiquette und das höhere sittliche Bewusstsein wird nicht selten unter der Beobachtung des Gebräuchlichen zurückgedrängt.

Hier liegt eine gefährliche Klippe im Volksleben; wem das Gebräuchliche vertrauter ist, als das ihm zu Grunde liegende Sittliche, dem schwindet leicht jeglicher Halt, wenn er — in fremde Kreise tretend — der Beobachtung des Gebräuchlichen entrückt wird. Wir finden es überall, dass gerade das natürlichste, kräftigste Volksleben unter einem Übergangsstadium am meisten leidet, und dies ist besonders in heutiger Zeit der Fall, eine Zeit, deren ganze Richtung nur zu sehr auf das Verschwindenmachen des Hergebrachten gewandt ist. Aber darum hält auch das Volk gleichsam instinktiv an seinen Gebräuchen auf das Äußerste fest und betrachtet Jeden, der an diesen rührt, wie einen persönlichen Feind. Es ist nicht nötig, aus diesen Anregungen weitere Schlüsse zu ziehen, da sich solche von selbst ergeben. Das konservierende Element im Volke schließt ein Fortschreiten natürlich nicht aus, aber es macht notwendig, dass ein solches — hier vornehmlich in wirtschaftlicher Richtung, welche dem Volke am nächsten liegt — schonend und rücksichtsvoll geschehe.

Eine so konservative Bevölkerung, wie die mecklenburgische, müsste einen großen Reichtum an Sagen und Märchen besitzen, wenn nicht eben die späte Einwanderung, das Kolonisationsgeschäft selbst und namentlich die Schroffheit, mit welcher die einziehenden Christen dem früheren Heidentume gegenübertraten, dieselben verwischt hätten. Der Drang im Menschen, das Geheimnisvolle in der Natur aufzusuchen und auf wunderbare Weise zu erklären, schuf die ältesten Sagen, welche deshalb fast durchgehends lokaler Natur sind. In unserem Lande fehlten aber eben jene Örtlichkeiten, welche den Sinn der Bewohner fesseln und ihren Geist auf unsichtbar waltende Kräfte und Personen hinzulenken geeignet sind. Die großen dichten Waldungen, welche die Einwanderer vorfanden, übten zwar gewiss auch auf sie den Zauber, welchem sich auch der heutige Mensch nicht entziehen kann; aber die Waldungen waren die Wohnsitze und Zufluchtsörter der Wenden und wurden als solche ganz natürlich mit dem heidnischen Wesen und dem dämonischen Prinzipe in Verbindung gebracht. Aufs Waldbergen und Waldwiesen findet man nicht selten jene großen erratischen Gesteine, welche man noch heute Findlinge oder Wanderblöcke nennt, weil ihr Ursprung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit weit von unserem Lande gesucht werden muss. Kein Wunder, dass diese Gesteine teils wegen ihrer oft grotesken Form, teils wegen ihrer scheinbar regelmäßigen Verteilung, da sie sehr oft im Kreise zerstreut liegen, teils weil man an ihnen Spuren menschlicher Arbeit fand (Steinkisten, Opfersteine u. s. w.), teils endlich wegen ihrer unerklärbaren Entstehungsweise selbst die Phantasie auf sich zogen und das Volk die Sagen seiner Heimat, welche von Riesen und Recken erzählen, mit ihnen und jenen ungeheuren Grabmälern, welche unser Land besitzt, in Verbindung brachte. So entstanden die Sagen von den Hünen und ihren Arbeiten. Aber sehr wenige von diesen sind primitive, ursprüngliche; es wurden vielmehr ältere Sagen den hiesigen Örtlichkeiten angepasst, wie es die in den letzten Jahren vielfach veröffentlichten Sagen-Sammlungen genügend beweisen. Dagegen aber boten die großen und vielen Seen Mecklenburgs der Entstehung neuer Sagen Raum; man bevölkerte diese mit Nixen und „Watermömen“ (Wassermüttern), eine dem Volke noch ganz geläufige Vorstellung, und knüpfte an das Leben dieser Phantasiegebilde, an die Seen und ihre Umgebungen neue Gestalten und Märchen. Die tiefen, s. g. grundlosen Seen, die „Teufels- und schwarzen“ Seen mit ihren versunkenen Kirchtürmen und in der Neujahrsnacht oder am Christ- und Ostertage noch immer klingenden Glocken, die Seen, aus deren Mitte sich kleine, geheimnisvolle, mit Schilf bewachsene Inseln erheben — diese sind es besonders, an welche sich die Sage knüpft. Doch auch letztere ist fast überall sehr erkennbar nach christlicher Vorstellungsweise gebildet. Endlich finden sich auch einige sehr alte Arbeiten im Lande, für welche eine genügende Erklärung heute noch kaum gefunden ist, Teufelsbrücken u. dgl., welche die Sage an sich zog. Der Spielraum fast aller Sagen ist ein sehr beschränkter, die Erfindung selten eine originelle. Wir fanden in einer vor etwa 2 Jahren erschienenen Sammlung finnischer Sagen solche, welche wörtlich wie hiesige lauteten, die uns vor vielen Jahren von alten Leuten erzählt waren. Die Sammlung mecklenburgischer Sagen vom Dr. Niederhöffer ist wegen ihrer Armut an Erfindung scharf getadelt und in einem viel gelesenen süddeutschen Blatte wurde nicht undeutlich ausgesprochen, dass ein großer Teil von ihnen wohl erst dem buchhändlerischen Unternehmen seine Entstehung verdanke. Dies ist Beides ungerecht, die hiesigen Sagen sind einmal nicht anders. Jene Sammlung würde einen vortrefflichen Anhalt zur Vergleichung mit den Sagen anderer Völker geben, wenn nicht die Darstellungsweise eine so moderne wäre, dass sie ihre gelinde Eigentümlichkeit dadurch vollends einbüßten. — Ähnlich wie mit den Sagen, ist es mit allen jenen abergläubischen Sitten, Vorstellungen und Gebräuchen, welche sich noch sehr zahlreich im Lande erhalten haben. Wenige oder gar keine von ihnen weisen direkt auf die wendische Bevölkerung zurück, obwohl sie zum Teil sehr alt sind. Eine dankenswerte, umfängliche Zusammenstellung von ihnen findet man in Lisch, Jahrb. für mekl. Gesch. etc. Jahrg, XX. S, 140 ff. Wir bemerken zu dieser, dass manche Gebräuche, welche dort als „verschwunden“ aufgeführt sind, doch noch bestehen und dass besonders im südwestlichen Teile Mecklenburgs zwischen Ludwigslust, Dömitz und Lübtheen manches Bemerkenswerte konserviert ist.

Der Reichtum unserer Bevölkerung besteht in einer Prachtsammlung von Kraftausdrücken und Schlagworten voller Witz und Humor, kernfrischer Satyre, zwar nicht für empfindsame Nerven berechnet, aber recht eigentlich aus dem vollen Leben gegrissen. Mit besonderer Vorliebe macht man sich über die Stadtleute und städtisches Treiben lustig und zwar in der derben Volksweise, welche wohl zu der Bezeichnung „grober Bauer“ mit Veranlassung gegeben hat. Aber von einer Grobheit kann man mit Recht nicht sprechen; denn Derbheit und Forschheit ist noch keine Grobheit. Der Bauer fühlt das selbst recht gut und tröstet sich, wenn er solchen Vorwurf hört, mit den Worten: „Bi't Meßladen ward'n de Händ'n hart,“ Was man an ihm als Grobheit tadelt, sei — meint er — nur etwas Äußerliches. Darin hat er vollkommen Recht. Wenn er mit Jemandem nicht aus freiem Antriebe verkehren will, so hat derselbe nicht das Recht, ein herzliches Entgegenkommen von ihm zu erwarten; das würde gegen seine Natur sein. Auch andernfalls bleibt seine Sitte vielleicht noch ungehobelt, seine äußere Höflichkeit gering; er fasst vielleicht nur mit den Fingerspitzen an den Hut, als fürchte er, dass ihm „der Wind die Stoppeln abwehe“; aber der inwendige Mensch gibt sich doch allemal offen und zuverlässig. Wer den Bauern genauer kennt, der wird in ihm mehr wahre Höflichkeit, Zuverlässigkeit, Biederkeit und Treue finden, als sich unter einer geschliffeneren Außenseite häufig verbirgt, und in dieser Hinsicht ist es sein Stolz, ein „rechtschaffener“, d. h. ein ganzer Mann, ein Mann auf's Wort, zu sein.

Wie unsere Bevölkerung in der Rede zurückhaltend ist, so hat sie auch einen sehr entschiedenen Widerwillen gegen das Fluchen. Wenn man von dem süddeutschen Bauern sagt, dass er unter 50 Worten 12 Flüche ausstoße, so könnte man von dem unsrigen fast behaupten, dass er ebenso oft den lieben Gott anrufe. Dies legt gewiss ein Zeugnis ab von der Biederkeit seines Herzens und seiner Einfalt im guten Sinne des Wortes. Man hört allerdings hie und da einen Fluch; das junge Volk meint zuweilen, wenn eine Sache gar nicht gehen will, durch ein Kraftwort sich „die Kehle rein machen“ zu müssen. Aber selbst diese Ausdrücke sind doch immer noch gemäßigt und versteigen sich selten über „Dunnerwerer, Dunner un Hagel, Düwel slah“ u. vgl., während das hitzigere Temperament des Süddeutschen auch hierin immer nicht hoch genug gelangen kann. Vor einem Menschen, welcher sich in wilder Rede gar zu oft die Kehle rein macht, haben unsere Bauern ein geheimes Grauen; „er ist ein Flucher“, sagen sie mit demselben Abscheu, wie wohl hie und da das Volk einen von Gott Gezeichneten betrachtet. Wie sich aber im natürlichen Menschen die Extreme berühren, so ist es auch hier; in der Hitze und im Zorn erkennt man den stillen, ruhigen Mann kaum wieder Man sieht ihn in wahrer Berserkerwut mit der Zunge, wie mit den Fäusten um sich schlagen, schäumen und toben, und leider greift er auch leichter zum Messer, als man erwarten sollte. Die Jahrmärkte und andere „Festlichkeiten“ geben reichliche Veranlassung zu Beobachtungen dieser Art, wobei man dann auch kann verstehen lernen, was zur Lusterhöhung des natürlichen Menschen beiträgt und beiläufig auch, was derbe Knochen zu ertragen vermögen.

Man begegnet zuweilen einer erstaunlichen Gedächtniskraft; wir haben Personen gekannt, welche die eben gehörte Predigt fast wörtlich zu wiederholen vermochten. Diese schöne Fähigkeit, die in minderem Grade ziemlich allgemein ist, wird natürlich wenig benutzt und dient höchstens dazu, dass sich außer dem Katechismus, der Bibel und einigen Gesangbuchsliedern die leidigen Drehorgellieder, Anekdoten, Erzählungen u. dgl. im Gedächtnisse erhalten. Es gibt Leute, die einen unerschöpflichen Vorrat von Erzählungen im Kopfe haben, die sie jedoch selten vor „Fremden“ hören lassen. Darauf tut man sich übrigens wenig zu Gute, denn es versteht sich ganz von selbst, dass alle Leute klug sind. Darum wird auch nicht der Klügste, sondern der Dümmste im Dorfe „Klokhans“ genannt, mit besonderer Vorliebe heißt er so, wenn er ein bisschen „pimmelig“ ist. — Auch das musikalische Gedächtnis ist sehr stark, das Volk übt sich eine Melodie, die es einmal gehört hat, leicht ein, singt zwar selten, aber spielt sie entweder auf der Harmonika nach oder flötet sie mit dem Munde. An stillen Sommerabenden, wenn die jungen Leute auf den Steinen vor der Straßentüre sitzen, geht die Harmonika von Hand zu Hand und Jeder spielt sein Leiblied mit großer Gewandtheit. Zu diesen Leibliedern gehört u. A. das Schleswig-Holstein-Lied, welches nicht nur gern gesungen, gespielt und geflötet, sondern auf den Erntebieren und anderen „Kösten“ auch leidenschaftlich getanzt wird. Das ist — beiläufig gesagt — die Wirkung einer wahren Volksmelodie, dass sie nämlich das Volk durch und durch ergreift. In jedem Dorfe finden sich Personen, welche aus eigenem Antriebe und oft ohne allen Unterricht ein Instrument spielen lernen, ja, wir kennen solche, welche sich die Violine, auf der sie spielen, selbst verfertigt haben. Der vierzehnjährige Bube beginnt damit, dass er den Bass streicht, und bringt sich dann allmälig bis zur Violine empor. Ein Künstler wird er zwar nicht, doch lernt er immer genug, um auf ländlichen Festlichkeiten spielen zu können. Von der Allgemeinheit der musikalischen Begabung legt es Zeugnis ab, dass überall gebrechliche Personen die Dorfmusici sind; dies ist insofern zu bedauern, als nun die körperlich Gesunden durch ihr Selbstgefühl abgehalten werden, ihre etwaigen Talente auszubilden. Dabei bleibt es jedoch immer zu bewundern, dass das Volk nicht singt und dass es, wenn es nicht anders Unterricht gehabt hat, durchweg schlecht singt, z. B. in der Kirche. Das Sprüchwort: „Der Sachse singt nicht“, ist zwar schon alt, aber es erklärt nicht, weshalb er nicht singen kann. In den mehrsten Fällen ist, was man Gesang nennt, füglich nichts weiter als Geschrei: nur wenn die Mädchen Abends im Dorfe singen, hört man wohl einige melodische Stimmen und Töne.

Von eigentlicher Bildung unter dem Volke kann nicht wohl die Rede sein, was man findet, beschränkt sich auf Lesen, seltener auch Schreiben und Rechnen. Vor noch nicht gar langer Zeit waren die ländlichen Schulen eigentlich nur Beaufsichtigungsanstalten der Kinder und das bisschen Unterricht, was sie da erhielten, war Zugabe, die denn auch nach dem bezahlt wurde, was sie wert war. Jetzt hat sich hierin jedoch Vieles geändert, fast überall wirken tüchtige Lehrer, und wenn man bedenkt, dass die Väter einen so geringen Unterricht genossen haben, muss man zugestehen, dass der Fortschritt ein bedeutender ist und dass das Volk im Allgemeinen Lust zum Lernen habe. Ob es bildsam ist, muss erst die Zukunft lehren, verständig ist es jedenfalls. Der Verstand legt sich aber, wie man auch nach dem Wortsinne nur erwarten kann, größtenteils auf die praktische Seite; selbst die wenigen literarischen Berühmtheiten, welche Mecklenburg erzeugt hat, beweisen ihre reale Natur in ihren Schriften, was wir z. B. besonders deutlich an dem recht aus dem Volke hervorgegangenen Johann Heinrich Voß erkennen. Außer dieser Seite ist auch der Volkshumor tüchtig vertreten durch Christian Ludwig Liscow, einen der ersten aller deutschen Satyriker, und Ludwig Kortüm, den Verfasser der Jobsiade, neben welchen man noch den wahrscheinlichen Verfasser der niederdeutschen Bearbeitung des Reineke Vos, den Rostocker Stadtschreiber Hermann Barckhusen, nennen könnte. Wir sehen von anderen Männern ab und nennen nur noch als Vertreter des musikalischen Elementes im Volke Friederich v. Flotow und Hans v. Bülow. Bei allen neueren und noch lebenden Schriftstellern wird man die reale Seite der Auffsassung und Darstellung nicht verkennen können. Wären die Künste, Malerei und Baukunst, nicht in einer Entwickelung begriffen, die ein präzises Urteil noch nicht gestattete, so zweifeln wir nicht, das Gesagte auch als ihnen eigentümlich erkennen zu können. Erfindungs- und Gestaltungs-Talent liegt dem hiesigen Volke viel ferner und seine Abwesenheit wird bei sonst guten Leistungen bekanntlich nicht selten zum Tadel. Dagegen aber ist es geneigt, sich zu vertiefen, eine Neigung, die sich bei dem Ungebildeten durch grübelnden Tiefsinn bemerklich macht. Der blinde Dichter Lotze charakterisiert die Verschiedenheit zwischen dem lebensfrohen und genußliebenden Süddeutschen und dem grübelnden Norddeutschen in folgendem Gedichte, welches mitzuteilen wir uns nicht Versagen können, obwohl es etwas zu scharf lautet und uns die Worte nicht völlig im Gedächtnisse sind. Er sagt etwa Folgendes:

An einem Baum, beladen mit süßer Früchte Last,
Grub jüngst ein finst'rer Hamster mit ungestümer Hast,
Indess an seinen Früchten Eichhörnchen emsig nagt
Und, was er denn da mache? zum Grübler niederfragt.

„Ich will — versetzt der Hamster, tiefsinnig wie im Traum,
Der Wurzeln Kraft erspähen von diesem Wunderbaum.“ —
„Du Thor — erwidert jenes — ganz anders, traun! denk' ich.
Was kümmern dich die Wurzeln? Lab' an den Früchten dich!“—

Als eine Extravaganz dieser tiefsinnigen Grübelei treten in Mecklenburg die „klugen Leute“, grübelnde Schäfer und andere Personen dieses Schlages auf, welche aber trotz aller Grübelei sich ebenfalls der praktischen Weise zuwenden und nicht, wie anderswo, Sektenstifter und Propheten, sondern Wunderdoktoren werden. Es hat wohl ein Jeder erfahren, wie sich der Ruf solcher Personen ausbreitete, wie Kranke früher meilenweit, selbst auf Schiebekarren, herangebracht wurden, bis auch bei dem Volke sogar die praktische Seite wieder durchschlug, bis auf die natürliche Hinneigung zum Wunderbaren — und zwar ziemlich schnell — Entnüchterung folgte und trotz allen Geschreies das Wunder sich schnell erledigte. Diese Realität ist eine sehr gute Seite bei einem hauptsächlich Ackerbau treibenden Volke; sie nötigt dasselbe, sicher — wenn auch langsam — zu gehen und sich von aller Schwindelei fern zu halten. — Wenn einmal eine Periode kommt, wo Mecklenburg bedeutende Männer erzeugt, werden diese sich auszeichnen durch Geistestiefe und Verstandeskraft.