Die Schlacht an der Deetzer Warte und das Pumpelgrab.

Entzelt Chronik der Altmark S. 119.

Werner Chronik des Erzstiftes Magdeburg S. 56.


Beckmann Th. V. B. I. Kap. II. S.256.

Mündlich.

Etwa aus der Hälfte des Weges von Stendal nach Gardelegen liegt bei dem Dorfe Deetz ein alter viereckiger Thurm und dabei von alten Zeiten her ein Krug, welchen man die Deetzer Warte nennte Von hier aus erstrecken sich nach Norden zu zwei neben einander laufende hohe Erdwälle mit tiefen Gräben wohl eine Achtelmeile, und auch südwärts finden sich noch Spuren von solchen nach der Gegend von Kåthen zu. Hier soll einst eine große Schlacht mit den Wenden gekämpft sein, weshalb die Länder da herum noch die Kriegländer geheißen werden, und sollen die Wenden in jenen Gräben ihre Zuflucht gesucht haben.

Andere erzählen, diese Schlacht sei in dem Kriege vorgefallen, den Willebrand, Erzbischof von Magdeburg mit dem Markgrafen Otto mit dem Pfeile geführt. In diesem hat sich der Erzbischof mit den Harzgrafen unter der Anführung des Busso von Erxleben verbunden, ist in die alte Mark eingefallen und hat die Kühe fortgetrieben. Die von Stendal wurden aber deß inne, fielen aus und trafen die Feinde bei der Deetzischen Warte, und blieben in einem harten Kampfe, in dem Buffo von Erxleben und Werner Kalbe, Bürgermeister zu Stendal, fielen, Sieger, bekamen auch den Raub wieder. Die Schlacht ist aber so blutig gewesen, daß die Erde davon noch lange geröthet blieb, und die alten Bauern noch lange von dem Herrn von Falckenstein, der auch wohl dabei gewesen sein mag, und von Busso von Erxleben sangen. Die Warte aber sowohl als den Landgraben sollen die von Stendal von dem Sieger wegen der ihm erwiesenen Treue zum Geschenk erhalten haben, weshalb der Magistrat zu Stendal noch die Gerichte dort hat.

Endlich wird noch erzählt, es sei hier eine große Schlacht mit den Schweden vorgefallen, und man zeigt auch noch unweit des Weges, der von der Warte nach Klinke führt, einen gewaltigen Stein, welcher dat Pumpelgrab heißt, um den mehrere andere auf dem beackerten Felde herumliegen, andere sind auch schon fortgeführt. Die Schweden sollen auch jene Schanzen aufgeführt haben, und einer ihrer Führer, dessen Name Pumpel gewesen, in jener Schlacht gefallen sein, und unter dem Steine begraben liegen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Märkische Sagen und Märchen