De Wewer un de Steen.

De Herr hett woll dat steenerne Kruetz sehn, dat am Wege steiht, wo man van der Loebnitzer Maehl nach Redbas geiht. Da lag voer dissem een Steen, de was in twee Stuecken tersprungen. Den hebben se wegnahmen, as de Fuerst Hessenstein de praechtige Redbasser Bruegg buwen let; un dat is schad, denn de Steen hedd wat in sick, un't was eene Geschicht mit em, woran sick Mennigeen spegeln un wobi jeder Wandersmann, de voerbiging, sine goden Gedanken hebben kun; un he was recht een Wahrnagel foer de Deewe un foer alle falschen Nachtslikers. Nu he aewerst weg is, ward et woll to swind voergaeten sin, un wer weet, wo lang dat Kruetz noch steiht, denn nu is de Tid da, wo se alles umkehren un dat Olde voerachten.

Voer langen langen Tiden, lang voer Minschengedenken, wahnde in Redebas een Wewer, dat was een groter Schelm. He wewerde aewerst nich veel--denn sin Wewstohl stund juemmer still--aewerst he grep to eener Kunst, wodoer man een lustig Lewen holden un swind rik warden kann; un de Duewel hedd to sinem Gespinst den Inslag makt, un nu mag de arme Stacker tosehn, wo he dat Netz utrawweln will, dat he sick suelwst wewt hett. Des Nachts, wenn de ehrlichen Luede slapen, was min Wewer juemmer flink mit sinen Gesellen up den Beenen, un fette Swin un Goes, de de Bur den annern Morgen tohauen wull, un Schinken un Mettwurst un mennig swarer Immenrump un blanker Schepel Weiten kam int Hus, un nuems wusste, up wat foer eenem Wege. Dat aewerst wuessten alle Luede im Doerp, datt de Wewer ful was as de Oss uem Wihnachten un datt he fedder lewde as de Schult un Voerwalter. Un se munkelden woll unner sick, he were een Deef un Roewer un stuend' ook mit dem olden Draken im Voerbund, de em alles todroege; aewerst bewiesen kunn em't keener. Nu begaff sick't eenes Dages, datt unser Meister Urian mit sinem Gesellen dem Loebnitzer Moeller eene Nacht in de Maehl brok, un datt jeder sinen Sack Weiten furtdrog. Glik drup kam de Moeller mit sinem Burschen, un se funden de Maehl apen un den Weiten weg un lepen up den Wegen herut, ob se nuems gewahr warden kuennen. Un se kemen ook up den Redbasser Weg un packten unsern Wewer, de mit sinem Weiten up eenem groten Steen satt; de Gesell aewerst was wiet voerut. De Moeller un de Maehlenbursch nehmen nu unsern Wewer tueschen sich un pruegelden en deeg af, un darup muesst he sinen Weiten wedder upsacken un mit gewaltigem Pusten un Staenen nah Loebnitz bet an dat Moellerhus dregen. Da hoelden se en fest, denn se meenden ganz saeker; datt he de Weitendeef were. Un den annern Voermiddag was groter Gerichtsdag to Loebnitz. Un de Wewer hoelt sick stif und loegnede alles, un lede sware Klag up den Moeller un den Maehlenburschen, datt se en as eenen Deef festholden, up der Landstrat slagen un em sinen egnen Weiten afnahmen hedden. „Denn“--schreide he--“ditt is min Sack (he hedd aewerst sinen egnen Sack mit sinem Namenteken mitnahmen un den Weiten darin schueddet) un de Weiten darin is min Weiten, den ick mi gistern Awend van dem Buren to Holthof koefft hew. Un wenn ji't nich gloewen willt, so schickt hen un latet den Buren halen un fragen, un wenn he seggt, datt ick den Weiten van em nich koefft hew, will ick nu un ewig een Schelm heten.“ Un se schickten nah'm Holthof, un de Bur sede ut, as de Wewer beduert hedd; denn he stack ook mit drin un was een Afflegger un Deewshehler. Un nu wuesste de Richter keenen annern Rat, he hoelt den Wewer woll foer eenen Deef, aewerst he kunn em't nich up't Lif seggen, un daruem muesst he en tom Swur laten. Un he nam den Moeller un den Maehlenburschen un den Waewer, un se gingen mit eenanner to dem Steen un dem Kruetz up der Heid am Wege, wo de Moeller en packt hedd, un da voermahnde he den Wewer noch eenmal, Gott de Ehre to laten, wenn he suendigt hedd, un leewer sine Suend to bekennen un de Straf to liden, as eenen falschen Eid to dhon un ewig in der Hoell to braden. „Denn“--sede he un sach den Schelm dabi sehr ernsthaftig an--“disse Steen wat woll tuegen gegen di, wenn du falsch swerst, un disse Durnbuesche warden de Koepp aewer di tohop stecken un Weh und Zeter aewer di schreien.“ De Wewer aewerst let sick nicks anfechten, he makte sin Hart fast un verschot keene Min un schwur frisch weg, datt he unschuldig were an des Moellers Doer un Weiten, un sprack mit frecher luder Stimm: „Lat dissen Steen in Stuecken springen, un wenn et een muntlos Kindeken weet, datt ick de Deef buen, lat et oogenblicklich dat Wurt gewinnen.“ Un da gingen se van dem Steen weder nach Loebnitz toruegg, un de Spruch was: De Moeller un de Maehlenbursch muessten dem Wewer Afbidde dhon un foer den Schimp un de Slaege hundertfoeftig Daler betalen und alle Kosten stahn. Dat hedden se noch to ehrem Schaden; de Wewer aewerst strek dat Geld in un lachte in sin Fuestken, nam sinen Weitensack up den Puckel un plegde sick eenen goden Dag van dem Roof un van dem gluecklichen Geldfang.


Nu was't to spad em totoropen: „Holl up! Holl up!“ he was to dicht van den Doiwelsstricken bestrickt, un kunn nich mehr herut; sin Wagen was loslaten, un lep stoertlings bargaf. He dref dat lichte Handwark noch een paar Jahr un wurd een Perddeef un Stratroewer un Moerder un strek an Galgen un Strick oft hart voerbi. Toletzt aewerst wurde he in Rostock fast mit mehrern siner Gesellen, un da kam et ut, datt he voer drei Jahren in Kenz een Hus anstaken hedd, worin eene olde Frau un drei Kinder voerbrennt weren. De arme Suender wurd nu utlewert nah Redebas, wo he to Hus was, un sin Urtel wurd spraken: He schull an dem Pal voerbrennt warden. As he hier satt, dachten se in Loebnitz un Redbas wedder an den Weitensack un wo he sick an dem Steen up der Heid losswaren hedd. Un de Koenigliche Amtmann un de Schult leten dat Holt, worup he verbrennen schull, dahenfuehren un richteden em an dem Steen sinen letzten fuerigen Stol up. Un da hett sick begewen, as he in der heeten Qual satt un sinen letzten Lewensschrei van sick gaf, datt et unner dem brennenden Holte klungen hett, as wenn een Kind weent. Un alle Minschen, de dabistunden, hebben sick voerwundert un voerfiert aewer de Kinderstimm, un een old Wif hett seggt: „Da hett mal eene Mordhand een Kind in de Erd scharrt, un dat ruehrt sick nu in siner Gruft.“ Aewerst de Maehlenbursch van voermals, de nu Moeller in Karnin was un dabistund, reep ganz lude, datt alle Lued et huerden: „Ne! keene arme Suendersche hett ehr Kind da in de Erd voergraben, da hett de Schelm up dat Evangelienbook sin falsch Wurt ingraben, un dat muett, damit de Wahrheit an den Dag kuemmt, unner der Erd herutschreien: 'Wewer, du hest Gott belagen.' Un nu will'n wi sehn, wo't mit dem Steen utsueht.“ Un de Moeller voertellde de ganze Geschicht van dem Weitensack un wat de Richter bi dem Steen seggt hed un wo sehr he den Wewer up sine ewige Seligkeit voermahnt hedd, un up wat Wise un mit wat foer Wurden de Wewer sick darup voerswaren hedd. Un de Luede voerstaunden sick un keener kunn een Wurt spreken voer Schrecken. Un as de arme Suender voerbrennt was un nicks as Asch un Knaken aewrig weren, da trat de Moeller to dem Steen un rakte mit dem Stock de Asch weg van dem Steen, un sueh! de Steen was terborsten un in twee Stuecken zersprungen. Un alle Luede seden: „Seht! dat is Gotts Finger“, un gingen in Furcht un Zittern to Hus. Aewerst ob van allen den, de dabistunden, ook nich eener mal stahlen hett, dafoer will ick nich godstahn; denn so ward et woll in disser Welt bliwen, so lang se steiht.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Märchen und Sagen