De Raw de Ringdeef.

Da was eenmal een Grewe, de was sehr rik un grot un hedd een praechtig Slott un schoene Haewe un Doerper; dat edelste un herrlichste Klenod aewerst, dat he hedd, was sine Grewin, dat schoenste Wif, dat up der Erde lewde. Un de Grewe hoell se leewer as sin Lewen un as alle sine annern Schaetz un Herrlichkeiten. Mannig schoen Jahr hedden se in Lust un Froid mit eenanner lewt, da kam een Krieg up un de Grewe muesste furt un in wider Froemde truren. Un as he afreisen schull, was he sehr bedroewt, un ehr he sin Perd besteg, uemhalsde he sine Grewin noch eenmal unner dausend Thranen un nam eenen gueldnen Ring van dem Finger un stack en an ehren Finger, un sede dabi: An dissem Ring will ick marken, ob du miner noch gedenkst, un daruem voerwahr en ja recht woll. Un mit dissen Wurden swung he sick in den Sadel, un flugs ut dem Dur herut. Mannig Jahr voerging un de Grewe kam nich wedder, un de Grewin dachte, he were in der Fremde dood blewen, un se betrurde en as eenen Dooden. Aewerst se sach daruem nich nah den Lebendigen hen, man se graemde sick juemmerfurt uem ehren Herrn un was em tru as Gold. Veele rike un voernehme Friers kemen un wurben uem de schoene Fru, aewerst se wull se gar nich sehn, un sede: Lewt min Herr nich mehr, de de schoenste un leewste Mann up Erden was, wat schull ick mit eenem annern anfangen? un ick will eene Wittfru bliwen un truren, bet Gott mi im seligen Paradiese mit minem Leewsten un Besten wedder tosam bringt. Un nu huert, wat sick begaff.

Eenen schoenen Sommermorgen stund de Grewin voer der Doer--se was in dem Garden west un hedd Blomen plantet--da blos de Trumpeter lud in't Horn, un se huerde van dem Dur her de Grewe! de Grewe! schallen un ropen. Se leep flink de Trepp up sick to waschen, denn ehre Finger weren vull Erd un Smutz van dem Blomenplanten. Un as se sick wusch, lede se den Ring up dat apne Finster, un een Raw kam flegen un nam den Ring weg; un as sen an den Finger steken wull, fund se en nich; un se was sehr voerwundert un bestoert't, wo doch de Ring blewen were. Un in dem Oogenblick trat de Grewe in ehre Stuw un flog ehr uem den Hals un trutede un kuesste se sehr. Awerst de arme Grewin kunn nich recht herzen un kuessen van wegen des Ringes un sach verstuert un bleek ut. Un de Grewe voerwunderte sick aewer ehren kolden voerlegnen Empfang, un sede: wo is't mit di bestellt, mine schoene Grewin? un hest du den Ring noch, den ick di bi'm Afsched gaff as een Teken un as eenen Voermahner to Tru un Leew! Un de geswinde Frag makte de arme Fru noch bleeker un voerstuerder, datt se hedd in de Erd sinken muegt, un in ehrer Beklemmniss kunn se keen Starwenswurt verbringen. Dat slog dem Grewen in't Hart un he slog sick de Hand voer de Stiern un reep: O Gott im Himmel! hier steiht et nuemmer, as et wesen schull--waruem buen ick nich im Heidenlande as een ehrlicher Riddersmann fallen un begrawen? Dat ick ditt noch erlewen muesst? Un nu, Fru, wies mi glik den Ring! Un de arme Fru bekennde voer em, as't wahr was, un sede: O du ewiger barmhartiger Gott! wat hew ick doch voerbraken, datt ick in disse entsetzliche Noth geraden buen? O min leewe Herr un Gemal, west nich so ungeduldig un huert mi un gloewt mi, datt ick juw ehrlich un tru Wif buen un keenen annern Gedanken in minem Harten hegt hew, as ju un juwe Leewe. Awerst wo is't mi gahn un wo geiht et mi? As ick den Trumpeter up der Wart blasen huerde un juwen Namen van dem Dur her klingen, stund ick voer der Doer un kam aewen ut dem Garden, wo ick Blomen plantet hew; un ick hedd swarte Haend un slichte Gardenschoh an un dachte: So schast du voer dinem Herrn nich erschienen. Un so sprung ick strax de Trepp herup un wusch mi de Haend un lede dabi den Ring in dat apne Finster. Un as ick'n wedder anstecken wull, was he weg; un ick kann nich begripen, wat dat is un ob noch Toewerer un Hexen lewen, de mi arme Fru in't Unglueck bringen willen. So is't schehn, un Gott im Himmel weet, datt ick de unschuldige Wahrheit segge, un desuelwige Gott im Himmel voerhoede, datt mi de groetste Froid nich een grotes Leid ward!


Awerst de Grewe, as he dat voernahmen, ergrimmde in sinem Sinn un sine Oogen voerdunkelden sick, un he stoedde de arme Grewin van sick as eene Laegnerin un untruwe Bedregerin, de ehre Untreu un Falschheit mit schoenen Wurden un Thranen bemanteln un vertuschen wull. Un daruem let he se gripen un in eenem olden Thorm in een deep Loch versenken, un voerklagde se as eene Buhlerin un Ehbrekerin. Un sin Grimm wurd van Dage to Dage arger, un he leet eenen Galgen buwen, da schull de falsche Grewin dran haengen. Un wat de arme Fru em ook toswur un bat un wat verstaendige Luede ook seggen un bidden muegten, he let sick nich ruetteln noch roegen van sinem harden Sinn. Un as de Grewin nu tom Hochgericht herutfuehrt wurd mit grotem Geleide un de Grewe mit veelen groten Herren dabi stund, un se de Galgenledder upstiegen muesste, da slog dat arme Wif noch eenmal de Haend tosam un schreide, datt alle huerden: Du groter Gott im Himmel! erbarme di miner letzten Bede un lat mine witte Unschuld nich so jaemmerlich am Galgen voerdarwen! Un in dem tog de Scharprichter ehr de Ledder unner den Foeten weg, un se haengde un voersched. Un de Luede rund uemher weenden un bededen barmhartiglich un alle Armen ut drei vier Kaspels in der Runde uem dat Slott huelden un wehklagden lude; denn se was eene rechte fruendliche Armenmoder west. Veele aewerst jammerden ook, datt een so schoenes Wif in jungen Jahren up disse schaendliche Wise hedd starwen muesst. Un sueh! as se keen Lewensteken mehr van sick gaff un dat Geleide un de harde Grewe sick anschickten wegtogahn, kam een swarter Rawe flegen, un sette sick up den Galgen dicht bi ehr un reep Kork! Kork! datt allen Lueden een Schrecken un Voerstaunen ankam. Aewerst wo voerfierden un voerschreckten se sick, as de Raw eenen gueldnen Ring ut dem Snawel an de Erd fallen let. Aewerst am meisten voerschrack sick de Grewe, as em de Ring in de Hand kam, un stund da un baewerde, as hedd en Gotts Dunner slagen. Un so stund he lang as een Voerdunnerter un Farw un Sprak voerleten en. Toletzt reep he: De Ring! de Ring! de unglueckselige Ring! un don tog he sin blankes Swert ut der Schede un foell darin, datt sin rodes Blod tom Haewen herup spritzte. Un se nehmen de Fru van dem Galgen un nehmen den dooden Mann un growen een grotes deepes Graf, da leden se beide still herin ahn Prester un Koester un Sang un Klang. Denn wo Gott een to gewaltig Wurt spreckt, da voergeiht dem Minschen dat Singen un Klingen woll.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Märchen und Sagen