Märchen für Kinder.

Autor: Andersen, Hans Christian (1805-1875), Erscheinungsjahr: 1839
Themenbereiche
Märchengruß.

Hans Andersen, der Märchendichter
Nennt man ihn nur, landaus, landein;
Da lachen strahlende Gesichter,
Da jubeln Bub' und Mägdelein!
Ihm sang und klang, ihm lebt' und lachte,
Was anderer Ohr und Auge tot,
Das Seelenlose fühlt' und dachte
Und ward beseelt, -- wenn er gebot.
Den er gepflückt im Wunderlande,
Den allerschönsten Märchenstrauß,
Geknüpft mit rot und weißem Bande,
Streut' einst er in die Welt hinaus.
Und aus dem Strauß die zart'sten Triebe,
Die er bestimmt der Kinderschar,
Sind hier gesammelt euch zuliebe;
Wir bieten sie euch freudig dar.
Längst ist er schon von uns gegangen,
Der Dichter, der den Kindern lieb,
Doch leben noch in Jugendprangen
Die Märchen, die für euch er schrieb.
Sie klingen fort und werden klingen
Unsterblich noch in später Zeit,
Und sich wie gold'ne Fäden schlingen
Um Kind und Märchenherrlichkeit.
Des „grauen Entleins“ Abenteuer,
Der „Zinnsoldat“, auf einem Bein
Standhaft im Wasser und im Feuer,
Die „Schwäne“ und ihr Schwesterlein;
Das Märlein von dem „Tannenbaume“,
Vom „Koffer“, der die Luft durchschwirrt,
Vom „Sandmann“ und Klein-Hjalmars Traume,
Vom „Tölpelhans“, der König wird.
Sie wollen plaudern, wollen scherzen,
Sie wollen bei euch Kindern sein,
Und dringen in die Kinderherzen
Mit ernster Lehre mahnend ein. –
So macht dem luftigen Gelichter
Ein Heim in Herz und Haus bereit,
Und seid gegrüßt vom Märchendichter,
Die ihr ja selber Märchen seid!