MANSFELD. Pr. Sachsen Kreisstadt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932)
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MANSFELD. Pr. Sachsen Kreisstadt.

M. ist Name für drei getrennte Orte: 1. Schloß-M., 2. Tal-M. (Stadt), 3. Kloster-M. (Dorf).

S. Georg. Der oblonge WTurm in der Anlage und einigen formierten Details rom.; das 1sch. Lhs. und der polyg. Chor spgot. — 2 Schnitzaltäre; eherne Grabplatte des Grafen Reinhard v. Mansfeld † 1569; Wandgrab 1572; ein zweites, prunkvolleres 1712; Tafel mit dem Bildnis M. Luthers 1540.

Schloß. Schon im 11. Jh. vorhanden; die Abb. bei Merian zeigt einen großen Gebäudekomplex mit starken Mauern und Bastionen; jetzt Gemisch von Ruinen und modernen Wohngeb. — Gr. im Inv. Pr. Sachsen. — Eine stattliche Anlage, etwa um 1400, die Schloßkap. Sakramentsnische mit umfänglicher, einem Altarbau ähnlicher Umrahmung, Holzschnitzerei der Renss. Taufstein 1522. Schönes Epitaph 1525, dem Backofenschüler des Hallenser Doms nahestehend. — Zwei Türen zum Felsenkeller mit derb launigen Reliefs in den Bogenfeldern, Gott Bacchus und eine Zechgesellschaft; um 1530.

Kloster-K. Anlage des 11. Jh., jetzt Halbruine. Regelmäßige Kreuzbasilika; im Lhs., das als Summe von 2 Quadraten erscheint, Stützenwechsel. Würfelkapitelle, Bogenfriese, alles ähnlich den Kirchen des Nordharzes.