Luther und seine Zeitgenossen oder Ursachen, Zweck und Folgen der Reformation.

Autor: Becker, Gottfried Wilhelm Dr. (1778-1854) Arzt und populärwissenschaftlicher Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1817
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformation, Säkularfeier, Reformatoren, Zeitgenossen, Zeitzeugen, Ursachen, Zweck und Folgen der Reformation, Luther, Melanchthon,
Dass mit dem wiederkehrenden Reformations-Säkularfest, so willkürlich auch damit der Anfang dieser Begebenheit fixiert ist, eine Menge, die letztere selbst ins Auge fassenden, Schriften erscheinen würde, ließ sich zwar leicht voraussehen, allein eines Teils ließ sich der Verfasser von der Gelegenheit, darüber auch etwas zu sagen, darum nicht davon abschrecken, weil er das Wesen der gewöhnlichen Buchhändlerspekulation zu gut kennt, um gerade von der Seite her eine unangenehme Kollision fürchten zu dürfen; anderen Teils hoffte er auch mancherlei mitzuteilen, was — sine ira et studio — *) doch jetzt mehr, als zu einer anderen Zeit treffend sein dürfte. Nicht durch Amt und daraus entstehende Rücksichten gebunden, konnte er sich so aussprechen, wie es ihm ums Herz war, und wenn er damit manchem Schwachen sollte ein Ärgernis gegeben haben, so wird ihm dies zwar wehe tun, aber keine Reue erregen, denn wo ist die Wahrheit, die nicht manchem widrig wäre! Und diese gesucht, gefördert zu haben, war allein sein Wunsch, sein Ziel! Wohl ihm, wenn er es erreicht hat!

*) Und darum bittet auch, nichts in irgend einer Stelle zu suchen, was nicht darin gesagt ist.

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Über die Folgen der Reformation war er kürzer, als bei allem übrigen, da sie teils, was schon Villers bemerkte, mit andern Begebenheiten, die früher, die gleichzeitig, die später waren, zu sehr zusammen fließen, um immer genau als Kinder der Reformation bestimmt zu werden; anderen Teils Villers seine berühmte Schrift diesem Gegenstande allein widmete, er sich aber vor Wiederholung hüten wollte. Aus dem entgegen gesetzten Grunde behandelte er den Abschnitt über den Ursprung der Reformation desto weitläufiger. Geschichte der Reformation wollte der Verfasser eben so wenig geben; er führte sie daher nur so weit, als ihm zum Verständnisse des ganzen nötig schien. Er bemerkt dies nur, um nicht dem einen hier zu weitläufig, dort zu kurz zu scheinen; damit keiner etwas darin suche, was er nicht geben wollte!

Und so möge das Büchlein viele Freunde finden, einiges Gute stiften, die Absicht des Verfassers nicht verkannt werden!
3. März, 1817.

Martin Luther als Mönch

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Sittenbilder aus dem Mittelalter

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