Luther und seine Mitarbeiter - 13. Paul Eber

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten
1. Zu unserem Bild gehört, was Paulus an die Korinther schreibt: dass seine Briefe zwar schwer und stark, die Gegenwart des Leibes aber schwach und verächtlich sei (2. Kor. 10, 10); denn was Paulus von seiner persönlichen Erscheinung sagt, das gilt auch von unserem Paul Eber, Wie er aber verächtlich schien nach Ansehung der Person, so war er auch gewaltig dem Geist nach. – Paul Eber, am 8. November 1511 zu Kitzingen in Franken geboren, besucht frühe das Gymnasium in Anspach, muss aber in folgenden Jahren krankheitshalben zurückkehren. Das Pferd, welches er reitet, scheut; Paul bleibt im Zügel hängen und wird eine halbe Stunde lang übers Feld geschleppt. Er trägt zwar einen krummen, höckerigen Körper davon; aber da sein klarer Verstand unbeschädigt geblieben ist, so legt er sich auf das Studium der Theologie mit aller Energie. Sechs Jahre studiert er unter Camerarius in Nürnberg und kommt 1532 nach Wittenberg.



2. Der Freund Melanchthons. Luther und Melanchthon nennt er den „Elias und Elisa der letzten Zeit“. Ersterer ruft ihm zu: „Paulus heißt du, nun so werde ein Paulus und lass dich ermahnen, dass du nach Pauli Beispiel aufrecht erhalten und schützen wollest die Lehre, welche uns Paulus gegeben hat.“ Sonderlich aber wird Melanchthon zu ihm hingezogen. Dieser vertraut ihm seine Geheimnisse an und bespricht sich nahezu in allen Angelegenheiten mit Eber. Dieser wird darum scherzweise genannt des „Philippi Schatzkämmerlein“. Er wir Professor der lateinischen Sprache, bleibt während des Schmalkaldischen Kriegs mit Bugenhagen und Cruciger allein im verödeten Wittenberg und dichtet sein Lied: „Wenn wir in höchsten Nöten sein.“

3. Generalsuperintendent. 1557 erhält der die alttestamentliche Professur und den Unterricht in der hebräischen Sprache und 1558 nach Bugenhagens Tod das Amt eines Stadtpfarrers in Wittenberg und Generalsuperintendenten des gesamten Kurfürstentums. Die Religionsstreitigkeiten verursachen ihm viel Kummer und Herzeleid. 1566 dichtet er das Neujahrslied: „Herr Jesu Christi, wahr’r Mensch und Gott;“ darnach „Herr Gott, Dich loben alle wir,“ „In Jesu Wunden schlaf’ ich ein“ und streift seine gebrechliche Hülle am 10. Dezember 1569 ab.

RA 003 Titel

RA 003 Titel

RA 002 Luther

RA 002 Luther

RA 021

RA 021

RA 022 Luther Martin

RA 022 Luther Martin

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 026 Spalatin

RA 026 Spalatin

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 045 Moerlin Joachim Dr.

RA 045 Moerlin Joachim Dr.

RA 047 Luther und seine Gattin

RA 047 Luther und seine Gattin