Luther und seine Mitarbeiter - 11. Joachim Camerarius.

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten, Märtyrer, Kirchenbann
1. In Nürnberg. Am 12. April 1500 zu Bamberg aus altadeligen Geschlecht geboren, genießt Joachim Camerarius eine sorgfältige Erziehung und bezieht 15 Jahre alt die Leipziger Universität. Hier erlernt er gründlich die griechische Sprache und wird, wie so viele der Mitarbeiter Luthers, Humanist. 1518 geht er nach Erfurt. Hier wird er 1621 Professor der griechischen Sprache und Luther zugetan. Der Pest und Unruhen halben verlässt er Erfurt und kommt nach Wittenberg. Melanchthon zieht den feingebildeten jungen Gelehrten besonders an. Beide werden innige und lebenslängliche Freunde. 1524 besucht er das Haupt der Gelehrtenwelt, den Erasmus, in Basel und wird 1526 Lehrer der griechischen Sprache und der Geschichte an dem neuerrichteten Gymnasium zu Nürnberg. Hier verbindet er sich mit anderen Freunden des Reformators wie Linck, Osiander und Alb. Dürer, besucht 1530 mit den Gesandten der Reichsstadt den Augsburger Reichstag und nimmt bei Vorlesung der von den Römischen vorgelegten Widerlegung der Augsburgischen Konfession genügend Notizen, dass Melanchthon (da den Evangelischen das Schriftstück nicht eingehändigt wird) hernach sichere Anhaltspunkte hat zur Abfassung seiner Apologie.



2. In Leipzig. Nachdem er auf Herzog Ulrichs Einladung einige Jahre auf der Universität Tübingen zugebracht und an deren Wiederaufbauhilfe wesentlich mit gewirkt hatte, folgt er 1541 einem Ruf an die Leipziger Universität. Hier hilft er kräftig zur Durchführung der Reformation mit, sorgt für die Schulen, gibt eine Anzahl griechischer Schriftsteller heraus und zieht eine Menge Studierender von überall an. 1546 muss er des Schmalkaldischen Krieges halben (Religionskrieg zwischen Römischen und Evangelischen) fliehen, kehrt aber im folgenden Jahre wiederum zurück. Gegen das Interim zeigt er sich nachgiebig. Er besucht mehrere sogenannte Religionsgespräche, verhandelt in Wien mit Kaiser Maximilian II. über eine etwaige Religionsvereinigung, schlägt dessen Antrag aus, als kaiserlicher Rat in Wien zu verbleiben und stirbt am 17. April 1574, nachdem bereits sämtliche seiner Zeitgenossen ihm vorangegangen waren.

RA 003 Titel

RA 003 Titel

RA 002 Luther

RA 002 Luther

RA 021

RA 021

RA 022 Luther Martin

RA 022 Luther Martin

RA 024 Melanchthon Philipp

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RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 043 Eber Paul

RA 043 Eber Paul

RA 045 Moerlin Joachim Dr.

RA 045 Moerlin Joachim Dr.

RA 047 Luther und seine Gattin

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