Luther und seine Mitarbeiter - 03. Georg Spalatin

1. Jugendzeit. Georg Burkhardt wird am 17. Januar 1484 zu Spalt bei Nürnberg geboren. Nach seinem Geburtsort wird er Spalatinus genannt, Im Alter von 13 Jahren geht er Nürnberg in die Schule, bezieht 1499 die Universität Erfurt, auf welcher Luther zur selben Zeit studierte, wird 1502 in Wittenberg Magister und ist 1505 wiederum in Erfurt. Er ist Mitglied des deutschen Dichterbundes, zu dem mehrere Freunde Luthers gehören. In dem nahen Kloster Georgental wird er Lehrer der Mönche, kauft sich eine Bibel, liest sie ganz durch und wird 1508 zum Priester ordiniert und zwar durch den selben Bischof, welcher auch Luther ein Jahr zuvor ordiniert hatte. 1509 finden wir ihn in Torgau am Hofe des Kurfürsten Friedrich des Weisen, um die Erziehung seines Sohnes Johann Friedrich zu leiten, 1511 leitet er die Studien etlicher Prinzen in Wittenberg und wird 1512 Bibliothekar des Kurfürsten. Nunmehr verbleibt er bis zu seinem Ende am kurfürstlichen Hofe.



2. Hofprediger. 1514 wird Spalatin Hofkaplan des Kurfürsten. Zugleich ist er dessen Geheimsekretär und Begleiter auf seinen Reisen. Er besorgt die Korrespondenz des Fürsten in allen vorkommenden Angelegenheiten und erwirbt kostbare Reliquien für die Wittenberger Schlosskirche. Die Bittenden wenden sich an ihn, damit er sich für sie beim Kurfürsten verwende. Hauptsächlich aber leitet er im Namen seines Fürsten die Angelegenheiten der Wittenberger Universität. Dadurch wird er der vertraute Freund Luthers, der zwischen dem Reformator und dem Kurfürsten, mit dem Luther nie selbst geredet hat, vermittelt; den Fürsten über Luthers Kühnheit und Heftigkeit beschwichtigt und dessen Wünsche und Bedürfnisse dem Hofe ans Herz legt. Seine Dienste sind auch wertvoll bei der Bibelübersetzung. Dazu lieferte er Luther z. B. eine Beschreibung der Edelsteine etc. Auch brachte er den großen Kurfürsten zur evangelischen Überzeugung, und ist 1521 sein Begleiter nach Worms und 1530 nach Augsburg. Nach Friedrich des Weisen Tod, des Hoflebens herzlich müde, wird er Superintendent in Altenburg. Durch allzu große Anstrengung wird seine Gesundheit früh untergraben und in Altenburg das Leben sehr verbittert. Luther bleibt sein Berater auch in dem Gemütsleben, das sich einstellte. Am 16. Januar 1545 entschläft er im festen Glauben an seinen Herrn.