Lerchensang. Karl Wilhelm Ferdinand Enslin

An die Luft, in die Luft, in die freie Luft
steigt die Lerche mit frohem Gesang hinauf;
und sie ruft, und sie ruft, unermüdlich ruft
sie mir zu, und sie weckt mich vom Schlummer auf.

Ohne Gram, ohne Schmerz, ohne Sorg' und Leid
preist sie dankend den Schöpfer im Morgenstrahl;
und sie schwebt und sie bebt und sie schwingt sich weit,
und ihr Jubel erschallt über Berg und Tal. —


Steig’ empor, steig’ empor, du, mein Lobgesang,
der dem Herzen entschwebt wie ein Morgenhauch!
schwing’ dich auf, schwing’ dich auf, süßer Feierklang!
dem die Lerche dort singt, dem ertönst du auch!

Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819-1875) deutscher Schullehrer und Dichter
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust und Freude