Kind und Engel. Rudolf Löwenstein

Die Sterne hell am Himmel stehn,
da muss das Kind zu Bette gehn;
die Mutter deckt es freundlich zu
und spricht: „Gott schenk’ dir sanfte Ruh
und lasse die lieben Engelein
vom Himmel deine Hüter sein.“

Die Engel zu sehn wünscht das Kind gar sehr,
nur sind ihm die Augen immer so schwer.
Doch einmal ist’s krank und schlummert nicht,
da bückt sich zu ihm ein Engelsgesicht
und küsst das Kind und bettet es weich,
ach, und sieht seiner lieben Mutter so gleich.


Rudolf Löwenstein (1819-1891) deutscher Schriftsteller jüdischer Herkunft
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust und Freude
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