Der Morgen im Walde. Karl Egon Ebert

Ein sanfter Morgenwind durchzieht
des Forstes grüne Hallen,
hell wirbelt der Vögel muntres Lied,
die jungen Birken wallen.

Das Eichhorn schwingt sich von Baum zu Baum,
das Reh durchschlüpft die Büsche,
viel hundert Käfer im schattigen Raum
erfreu’n sich der Morgenfrische.


Und wie ich so schreit’ in dem lustigen Wald,
und alle Bäum’ erklingen,
rings um mich alles singet und schallt:
wie sollt’ ich allein nicht singen?

Ich singe mit starkem, freudigem Laut
dem, der die Wälder säet,
der droben die luftige Kuppel gebaut,
und Wärm’ und Kühlung wehet.

[i]Karl Egon Ebert (1801-1882) deutsch-böhmischer Dichter[/b]
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust und Freude
Karl Egon Ebert (1801-1882) deutsch-böhmischer Dichter

Karl Egon Ebert (1801-1882) deutsch-böhmischer Dichter

alle Kapitel sehen