Angeleisen, zum Fuchsfang

Man hat zwei verschiedene Arten von Angeleisen, nämlich deutsche und französische. Das deutsche Angeleisen, Tab. I. Fig. 4, besteht aus einer 2 Linien dicken und 2 Zoll langen stählernen Stange, woran unten 3 sehr scharfe Angelspitzen, jede 2 Zoll lang, zwischen 3 kleinen Hülsen eingenietet sind, dergestalt, dass sie sich gegen die Stange anschließen, oder auch von derselben in einem Winkel von 43 Graden abstehen, wenn die oben an die Stange genieteten 3 starken Federn frei auf sie wirken. Ganz oben auf dieser Stange ist ein rundes Plättchen von 9 Linien im Durchmesser angebracht, auf dessen unterer Seite 2 kleine Häkchen zum Anhängen der Kirrung befestigt sind. Der andere Hauptteil dieses Eisens ist ein stählerner Ring, der 1 1/2 Linien breit, 1 Linie dick, und 6 Linien im Lichten weit ist, an welchem ein ein ferner Bügel 1/4 Zoll hoch, und von gleicher Weite und Breite wie jener Ring, aufgerichtet steht. Durch den so eben erwähnten Ring kommt die zuerst beschriebene Stange so, dass wenn man sie etwas in die Höhe schiebt, und die Federn beidrückt, die Angelspitzen ganz wenig von dem Ringe gefasst und gehalten werden. Zieht man aber im Gegenteile die Stange nur wenig herunter — welches geschieht, wenn ein Fuchs die an die Häkchen gehängte Kirrung wegnimmt — so schnellen die 3 Spitzen plötzlich aus einander, und das Tier, welches ein solches Eisen im Rachen hat, ist gefangen und bleibt hängen, weil das Angeleisen an einem Ast etc. durch eine Schnur befestigt ist.

Das französische Allgeleisen, welches Tab. I. Fig.1. in halber Größe abgebildet ist besteht aus einer 2 1/4 Zoll langen, 4 Linien breiten, und 3 Linien dicken, hohlen, stählernen, viereckigen Hülse, die oben ein 2 Linien weites rundes Loch hat, um das Eisen an eine starke Schnur aufhängen zu können. In der Mitte der Hülse, in der breiten Seite, ist ein 1 3/4 Zoll langer und 1 1/2 Linien breiter Ausschnitt, der 4 Linien von unten sich endigt, wo auch die schmaleren Seitenplatten aufhören. — Der zweite Hauptteil des Eisens sind zwei, 2 Zoll lange, 2 Linien breite und 1 1/2 Linien dicke Füße, wovon jeder unten 3 auswärts gehende, 6 Linien lange, und in einem Winkel von 45 Graden gebogene, starke und sehr spitze Stacheln hat. Beide Füße sind am oberen Ende durch ein Scharnier verbunden, und an dem einen Fuße befindet sich eine starke Stahlfeder, um beide Füße, nahe unter dem Scharniere, aus einander zu drücken. Diese Füße werden zusammengedrückt in die Kapsel oder Hülse geschoben, und, damit sie sich nachher nicht ganz herausziehen lassen, so werden auf den Seiten, wo die Ausschnitte in der Hülse sind, 25 Linien im Durchmesser haltende Plättchen von außen auf das Scharnier geschraubt. — Zieht man nun die Füße bis an das Ende des Ausschnittes aus der Hülse, so drückt sie die Zeder schnell aus einander, und das Tier, welches ein solches Eisen sammt der Körnung im Rachen hat, wird durch die hakenförmiger Angelspitzen festgehalten. — Dergleichen Angeleisen sind in manchen Gegenden gar nicht bekannt; sie sind aber sehr brauchbar, und dabei wohlfeil.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lexikon für Jäger und Jagdfreunde