Abschlagen, die Rute

Bei den Hühner- oder Vorstehhunden liebt man es nicht, wenn sie lange Ruten oder Schwänze haben, weil sie sich dieselben leicht wund schlagen und dann den Jäger schweißig machen. Man pflegt daher diesen Hunden die Rute teilweise abzuschlagen. Bei ganz jungen Hunden kann man die auf einen festen Körper gelegte Rute vermittelst eines scharfen Messers leicht abkürzen, und die Wunde schweißt nur wenig und heilt sehr bald. Will man aber einem älteren, oder schon erwachsenen Hunde die Rute kürzen, so muss sie da, wo sie weggenommen werden soll, mit einem doppelten seidenen Faden fest und so unterbunden werden, dass nach dem Wegnehmen der Rute keine Verblutung entstehen kann. Hat man nun die Ruthe so unterbunden, dass man den Verband vermittelst einer Schleife leicht abnehmen kann, so legt man die Rute auf einen Klotz, schlägt sie mit einem scharfen Meißel ab, und brennt die Wunde mit einem glühenden Eisen zu. Ist dies geschehen, so bindet man den Hund so an, dass er die Wunde nicht berühren und die Bandage abreißen kann. Nach 8 Tagen wird die Wunde, die man zuweilen mit Butter oder Baumöl beschmiert, geheilt sein, und man kann alsdann die Bandage durch Aufziehen der Schleife abnehmen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lexikon für Jäger und Jagdfreunde