Leidenschaftliche Jäger

Jagd. Die fränkischen Großen waren so leidenschaftliche Jäger, dass sie sich in Hirschhäuten begraben ließen. — Wilhelm der Eroberer (durch die Schlacht bei Hastings 1066 König von England) legte, trotz der Menge königlicher Forsten, den neuen Forst von Winchester an, jagte in einem Umkreise von 30 Meilen alle Bewohner von Haus und Hof, und selbst Klöster und Kirchen ließ er niederreißen ohne alle Entschädigung. — Es kostete das Licht der Augen, wer einen Hasen tödtete. — Wahrscheinlich war der Spaß, wo Jemand, der sich gegen die Jagdgebräuche verfehlte, über den Hirsch gezogen, mit dem Waidmesser 3 Hiebe oder Pfunde erhielt — einen für die gnädigste Herrschaft, den zweiten für die Jäger, den dritten für das edle Jägerrecht — eine Kopie des Ritterschlages. — Sonst stand jedem freien Gutsbesitzer das Jagbrecht zu, denn das Wild war res nullius (wertlos), allein bald galt der Wildstand mehr, als der Volksstand. Zu Salzburg wurde 1557 ein Wilderer (Wildfrevler) in eine Hirschhaut genäht und auf dem Markte von Hunden zerrissen. Philipp der Großmütige, Landgraf von Hessen, meinte: „Wenn der liebe Gott kein Wild wollte, so hätte er keines in Noah's Arche setzen lassen; er lasse die Kühe seiner Bauern in seinen Wäldern weiden, so könnten auch die Schelmen, die Bauern, seine Kühe, das Wild, in ihre Frucht- und Haferfelder lassen.“ Philipp schrieb an den Herzog Christoph von Würtemberg: „In dieser Schweinhatz haben wir 1120 Säue mit unseren selbsterzogenen Hunden gefangen; wir hätten noch viele, haben sie aber zu mager gefunden.“