Juana

Juana. Als einst der Compositeur Gomis mit einem Freunde durch eine Straße in Madrid ging, hörten sie auf einmal eine junge Stimme von unbeschreiblich wohlklingender Frische ein Lied singen. Gomis war entzückt, riss seinen Freund mit sich, und sie gingen in das Haus, woher die Stimme kam. Sie stiegen eine dunkle Treppe hinauf, und kamen in ein kleines Zimmer, wo die Sängerin sich befand.— „Mädchen,“ sagte Gomis, „wir bringen Dir Ruhm und Vermögen.“ Auf diese Worte, die sie nicht begreifen konnte, antwortete das Mädchen Anfangs mit Lachen. Der Compositeur sprach hierauf von ihrer wundervollen Stimme, machte ihr den Antrag, sie für's Theater ausbilden zu wollen, und sagte ihr eine glänzende Existenz zu. Das Mädchen willigte ein. Sechs Monate später debutierte Juana im Theater Della Cruce mit einem Erfolge, der alle Erwartungen Gomis' übertroffen hatte. Madrid hatte solchen Theater-Enthusiasmus noch nicht erlebt, als sie bei dem Debut dieser jungen Sängerin kund gab. Sie gab die Desdemona im „Othello.“ Ein Sturz vom Wagen raubte ihr einige Zeit darauf ihre so reizende Stimme, die ganz Madrid entzückt hatte.