Irrtum

Irrtum. Der Bediente eines Reichen musste im nämlichen Zimmer schlafen, wo sein Herr schlief. Beide liebten den Trunk. Der Bediente kam einst später nach Hause, als sein Herr, der schon im Bette lag, und schlief. Weil er berauscht war, und auch zu tief ins Glas geguckt hatte, so war er froh, das Bett zu erreichen. Der illuminierte Bediente verfehlte sein Bett, und legte sich in das seines Herrn, doch so, dass er mit seinem Kopf zu dessen Füßen lag. Wie der Herr des Morgens erwachte, rief er: „Johann! es liegt einer bei mir im Bette!“ — „Bei mir auch, Ihro Gnaden!“ — „Was Teufel ist das, wirf den Hund heraus,“ rief der Herr Johann vollzog eiligst den Befehl seines Herrn, fasste seinen Kompagnon um die Mitte, und warf ihn zum Bette hinaus. Nun nahmen Beide erst den Irrtum nach ihrer verschiedenen Situation gewahr.

[/b]Irrtum[/b]. Als neulich in X. eine Tragödie gegeben wurde, bemerkte der Dichter in den Corridors einen seiner Freunde, der sich sein Tuch vor's Gesicht hielt. „Weinen Sie?“ fragte er teilnehmend. — „Keineswegs,“ erwiederte dieser, „ich schwitze.“