Irokesen-Urteil

Irokesen-Urteil. Ein Irokese war nach Albany gekommen, um sich dort in der Stadt der weißen Männer umzusehen. Wo er auch hinging, überall nahm man diesen Naturmenschen freundlich auf und vergnügte sich an seinen Urteilen. So kam er auch an ein Haus, in dem gerade Hochzeit war. Er setzte sich an den mit Speisen überfüllten Tisch und ließ es sich vortrefflich schmecken. Der Bräutigam war ein sechzigjährigcr Mann, die Braut kaum achtzehn Jahre. Dennoch schien alles hier froh und glücklich zu sein. Nachdem der Wilde sich ordentlich gesättigt halte, fragte ihn der Bräutigam, wie ihm seine Braut gefalle, und was er zu einer solchen Hochzeit der weißen Männer sage. — „Bruder,“ sagte der Wilde, „Deine Braut ist schön wie der aufgehende Mond, und auf der ersten Klippe meines Vaterlandes will ich dem großen Weltgeiste meine Pfeife opfern und sie ins Meer werfen, um für die Gute Segen zu erbitten. Auch tut sie wohl, Dich zu heiraten; denn Du bist ein guter weißer Mann; Du hast mich satt gemacht; — aber sie hätte besser getan, wenn sie statt Deiner zwei Männer genommen hätte, jeden von 30 Jahren, — das macht auch 60.“