Der Jagdfreund und die beiden Gendarmen

Der Jagdfreund und die beiden Gendarmen. In Frankreich darf bekanntlich Jedermann jagen, wo und wann er will, wenn er sich einen Schein löset; Gendarmen achten aber streng auf diejenigen, welche ohne einen Schein dem Jagdvergnügen nachgehen. Zwei Gendarmen streiften in der Nähe von Valenciennes im Felde umher; endlich erblickten sie einen Mann mit einer Flinte. Sogleich liefen sie schnell auf denselben zu; der Jäger schien zu fliehen. Nach einer Viertelstunde waren sie so nahe an ihn gekommen, dass sie ihn zu ergreifen hoffen konnten; in diesem Augenblicke kletterte aber der Mann schnell auf einen Baum. „Kommen Sie herunter!“ riefen ihm die Gendarmen zu, aber er antwortete nicht, sie droheten, nicht von der Stelle zu weichen, bis er herunter komme; er aber zog ganz ruhig ein Frühstück aus der Jagdtasche und fing an zu essen. Das war den Gendarmen zu arg, und einer versuchte auf den Baum zu klettern, was der Obensitzende nicht hinderte. „Im Namen des Gesetzes, Ihren Jagdschein,“ polterte der Gensd'arm, indem er den Jäger anfasste. Dieser reichte ruhig den Schein hin. „Er ist ja in Ordnung.“ — „Freilich,“ antwortete der Iäger. „Warum liefen Sie so schnell davon?“ — „Habe ich Ihnen gesagt, dass sie mir folgen sollen?“ — „Warum kletterten Sie auf den Baum?“ — „Ich pflege hier zu frühstücken und habe Sie nicht aufgefordert, auch herauf zu kommen.“ — „Warum sagten Sie aber dies Alles nicht vorher?“ — „Ich pflege nicht eher zu antworten, bis man mich fragt.“