Carracci

Maler reden durch Werke. Als einst Agostino Carracci im Zirkel seiner zahlreichen Schüler von der Schönheit des Laocoon sprach, und die geringe Aufmerksamkeit des Annibale auf seine Rede bemerkte, bedauerte er ihn und warf ihm vor, dass er für die Größe dieses vollendeten Kunstwerkes, nicht empfänglich wäre. Da sprang Annibale auf, ergriff eine Kohle, und entwarf an der Wand mit Meisterstrichen so lebendig jene Statue, als hätte er sie nahe vor Augen gehabt. Die ganze Versammlung geriet in Erstaunen; aber Annibale begnügte sich zu sagen; „Dichter malen mit Worten, Maler reden durch Werke.“ Diese Antwort traf den Agostino, der auf den Namen eines Poeten Anspruch machte.